Von neoliberaler Seite wurde in den Regierungsverhandlungen und in der aktuellen Budgetdebatte eine Anhebung des gesetzlichen Pensionsantrittsalters gefordert. Argumentiert wird allzu oft mit irreführenden Zahlen, um Partikularinteressen beinhart durchzusetzen. Ein höheres Antrittsalter muss zudem nicht zu geringeren staatlichen Ausgaben, würde abe...
Der aktuelle Anstieg der Langzeitarbeitslosigkeit ist besorgniserregend und hat viele negative Konsequenzen für die Betroffenen und für die Gesellschaft als Ganzes. In Österreich gibt es das Wissen, die Erfahrungen und die Möglichkeiten, Langzeitarbeitslosigkeit zu beseitigen. Mit einer Jobgarantie für Langzeitarbeitslose kommen wir dem Recht auf g...
Gesundheitsleistungen sind eine der wichtigsten Säulen des österreichischen Sozialstaates, da alle Menschen davon profitieren. Forderungen nach Senkung der Lohnnebenkosten bedeuten geringere Einnahmen. Angesichts der Herausforderungen im Gesundheitssystem – sinkende Zufriedenheit, Wartezeiten, alternde Bevölkerung und demografischer Wandel – gefähr...
Hohe, konsistente Langzeitarbeitslosigkeit stellt ein stetiges Problem der Europäischen Union dar und zeigt die Grenzen der arbeitsmarktpolitischen Regime der Mitgliedsländer auf. Eine europäische Arbeitsplatzgarantie würde nicht nur wesentlich dazu beitragen, die Langzeitarbeitslosigkeit zu beseitigen, sondern das europäische Projekt und den Green...
Der öffentliche und politische Diskurs in Österreich wird von Themen wie Fachkräftemangel, Defizite der heutigen Jugend und Jugendkriminalität geprägt. Dagegen bekommen das Wohlbefinden der Jugendlichen und ihre Positionierung am Arbeitsmarkt kaum Aufmerksamkeit. Eine detaillierte Analyse zeigt, dass in den Phasen der ÖVP-FPÖ-Koalition im Bereich ...
Die schwarz-grüne Regierung hat sich zum Ziel gesetzt, den Anteil an armutsgefährdeten Menschen zu halbieren. Dieses Ziel wurde verfehlt. In Österreich – einem der reichsten Länder der Welt – kommt es sogar zu einem Anstieg der absoluten Armut. Die Gleichzeitigkeit von enormem Überreichtum und Armut bedeutet, dass die Politik ihre Hausaufgaben nic...
Mit welchem Menschenbild politisch regiert wird, drückt sich vor allem auch beim Umgang mit jenen aus, die sich in einer Notlage auf den Sozialstaat verlassen müssen können. Dies zeigt sich auch am Beispiel Arbeitslosenversicherung. Allen voran Wirtschafts- und Arbeitsminister Kocher forderte in der Arbeitslosenversicherung – unter dem trügerische...
Die Arbeitswelt befindet sich in einer großen Transformation. Konjunkturabschwung, Personalknappheiten, Digitalisierung, demografischer Wandel und Klimakrise erfordern eine Neuausrichtung der Arbeitsmarktpolitik. Statt alter Rezepte wie mehr Sanktionen, mehr Anwerbung von ausländischen Arbeitskräften, Streichung geringfügiger Zuverdienstmöglichkei...
Arbeitslosigkeit wird in Österreich, aber auch international unterschätzt. Ein beachtlicher Teil an erwerbslosen Menschen, die arbeiten wollen, aber nicht auf der Suche sind, zählen zur sogenannten „Stillen Reserve“. Dieser Gruppe gehören in Österreich zwischen 100.000 und 155.000 Personen an. Würden sie in die Arbeitslosenquote miteingerechnet we...
Die Arbeitslosenversicherung soll 2022 reformiert werden. Reformen sollten Probleme lösen. Die Ansätze von Arbeitsminister Kocher tun dies nicht, verbreiten lediglich Angst und Verunsicherung. Stattdessen braucht es eine fortschrittliche Arbeitsmarktpolitik, die Armut beseitigt, Sprungbrett und Sicherheitsnetz zugleich ist, Menschen Mut macht, sic...
In der Diskussion um die Reform der Arbeitslosenversicherung wurde vorgeschlagen, dass arbeitslose Menschen nicht mehr zum AMS-Arbeitslosengeld dazuverdienen dürfen. Vor diesem sozial- und arbeitsmarktpolitischen Irrweg ist dringend abzuraten. Vor allem für Langzeitarbeitslose würde sich die Situation deutlich verschlechtern. Stattdessen braucht e...
Die Corona-Krise hatte weitreichende Folgen für Jugendliche: Innerhalb von einem Jahr stieg die Jugendarbeitslosigkeit in den EU-27 um 600.000. Junge Frauen, Menschen aus Nicht-EU-Staaten und wenig ausgebildete Jugendliche hatten ein erhöhtes Arbeitslosigkeitsrisiko. Die Länderunterschiede in der EU zeigen, dass Investitionen in das Bildungssystem...
Die Corona-Krise hat zu Rekordzahlen an Arbeitslosen und zu einem massiven Anstieg der Langzeitarbeitslosigkeit geführt. Eine Sonderauswertung des Arbeitsklima-Index zeigt, dass Arbeitslose mit dem Arbeitslosengeld kaum auskommen, unter hohen psychischen Belastungen leiden und den gesellschaftlichen Anschluss verlieren. Politisches Gegensteuern is...
Mit jeder Wirtschaftskrise steigt der Anteil der Langzeitarbeitslosen – das sind all jene Menschen, die länger als ein Jahr vergeblich versuchen, Arbeit zu finden. Trotz Angebot, also dem Willen zu arbeiten, finden Hunderttausende Menschen in Österreich einfach keine Arbeit. Die angebotsorientierte Arbeitsmarktpolitik stößt bei dieser Arbeitsmarkt...
Junge Menschen gehören zu den Hauptbetroffenen der Corona-Krise. Kurzarbeit konnte eine noch dramatischere Entwicklung der Jugendarbeitslosigkeit vermeiden, dennoch besteht dringender Handlungsbedarf. Die Bundesregierung muss der Bekämpfung der Jugendarbeitslosigkeit jetzt höhere Priorität einräumen und ein Gesamtkonzept zur Reduktion vorlegen.
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Seit dem ersten Corona-Lockdown haben es Langzeitarbeitslose besonders schwer, wieder in Beschäftigung zu finden. Es ist zu befürchten, dass sich diese Situation während und nach dem zweiten Lockdown weiter zuspitzen wird. Politisch wurden bisher kaum Maßnahmen gesetzt – dies, obwohl die Folgen für die Betroffenen, für die Gesellschaft und für die...
Die wichtigste Maßnahme zur Sicherung von Beschäftigung und zur Eindämmung des Arbeitslosigkeitsanstiegs seit dem Corona-Lockdown war die Kurzarbeit. Diese Erfahrungen können genutzt werden für ein staatlich gefördertes Arbeitszeitverkürzungsmodell, das dazu beiträgt, die Rekordarbeitslosigkeit in Österreich zu senken, die Produktivität zu steiger...
Was es jetzt braucht: Mehr Personal im AMS für eine effektive Unterstützung bei der Jobsuche; Geld für Bildungsmaßnahmen, um die Flaute am Arbeitsmarkt sinnvoll zu nutzen; und aufgrund der Knappheit von Arbeitsplätzen eine öffentliche Jobgarantie für Menschen, die sonst keine Beschäftigung mehr finden.
Die weitreichenden Konsequenzen der Corona-Wirtschaftskrise auf junge Menschen sind international noch wenig wahrgenommen worden. Laut unseren Prognosen könnte sich die Arbeitsmarktlage für Jugendliche in der EU-27 dramatisch zuspitzen – die Zahl der arbeitslosen Jugendlichen könnte innerhalb von einem Jahr von 2,8 Mio. auf 4,8 Mio. ansteigen, wen...
Die Restriktionen der Bundesregierung zur Eindämmung des Corona-Virus haben am Arbeitsmarkt zu großen Verwerfungen geführt. Aus früheren Rezessionen ist bekannt, dass junge Menschen als erstes und besonders stark betroffen sind. Bereits jetzt steigt die Jugendarbeitslosigkeit auf ein historisches Rekordniveau. Bevor das aktuelle Schuljahr endet un...
Um die Auswirkungen von Covid-19 am Arbeitsmarkt abzufedern, haben die Sozialpartner in Österreich ein neues Kurzarbeit-Modell entwickelt, das sowohl den ArbeitnehmerInnen, den Betrieben, aber auch dem Staat große Vorteile bietet. Wer nur die fiskalischen Kosten von Kurzarbeitsbeihilfen diskutiert, ignoriert den hohen volkswirtschaftlichen Nutzen ...
Mit Ausbruch der Corona-Krise Mitte März 2020 erlebte der österreichische Arbeitsmarkt, bedingt durch den „Shutdown“ der Regierung, einen massiven Schock und eine horrende Zunahme an arbeitslosen Menschen. Viele Arbeitsplätze konnten durch die neue COVID-Kurzarbeit der Sozialpartner erhalten werden, jedoch nicht alle. Tausende ArbeitnehmerInnen kö...
Die Verfügbarkeit von leistbarem Wohnraum wird zunehmend als gesellschaftliches Problem wahrgenommen. Kosten für Wohnen steigen deutlich stärker als die Einkommen. Ein Bundesländervergleich zeigt, dass sozialer Wohnbau in allen Bundesländern mietkostensenkend wirkt. Entsprechend sollte dieser forciert werden. Ein blinder Fleck im türkis-grünen Reg...
Das Kapitel Arbeit des Regierungsprogramms hat einige positive Ansätze, aber es tun sich auch Widersprüche auf, die einer vernünftigen Arbeitsmarktpolitik im Wege stehen. Gibt es kein zusätzliches AMS-Budget, um die positiven Ansätze zu realisieren, bleiben die Widersprüche über. Angesichts des Konjunkturabschwungs und steigender Arbeitslosigkeit ...
Ältere Menschen, die ihre Arbeit verlieren, haben es besonders schwer, wieder in Beschäftigung zu gelangen. Sie bekommen von Unternehmen kaum mehr eine Chance, ihre Fähigkeiten und Motivationen unter Beweis zu stellen. Es braucht daher entschiedene politische Maßnahmen. Staatlich geförderte Beschäftigungsprogramme im Rahmen einer österreichischen J...
Türkis-Blau hat sich für die Bekämpfung der Jugendarbeitslosigkeit nicht interessiert. Dabei wollte die Regierung „den Mangel an Fachkräften“ beheben. Ausreichend Fachkräfte kann es aber nur geben, wenn sie auch ausgebildet werden. Statt eine Qualifizierungsoffensive zu starten und jugendliche Arbeitnehmer*innen auf den digitalen Strukturwandel vor...
Am Silvestertag des Jahres 2017 hat die ÖVP/FPÖ-Regierung die Aktion 20.000 ausgesetzt und die letzten dadurch geförderten Arbeitsplätze laufen am 30. Juni 2019 aus. Das ist ein schwerer Fehler: Denn die Langzeitarbeitslosigkeit ist derzeit noch immer unakzeptabel hoch und ältere Menschen sind mit Perspektivenlosigkeit am Arbeitsmarkt konfrontiert....
Die österreichische Regierung spricht von „Arbeitsanreizen“, von „Durchschummlern“, von „Wer arbeiten geht, darf nicht der Dumme sein“ und von „Kopftuchverboten“. Mit dieser symbolischen Politik verschleiert sie den eingeleiteten radikalen Umbau in der Arbeitsmarktpolitik, der eine Entmachtung von ArbeitnehmerInnen und Arbeitslosen bedeutet....
Trotz massiver Proteste wurden die Änderungen des Arbeitszeitgesetzes, die u. a. die höchstzulässige tägliche Arbeitszeit auf zwölf Stunden und die wöchentliche auf 60 anheben, beschlossen. Seit September 2018 sind sie in Kraft. Diese Gesetzesänderung verschiebt nicht nur Machtverhältnisse weg von ArbeitnehmerInnen, sondern sie erscheint auch volks...
Mit der Abschaffung der Notstandshilfe plant die Regierung einen radikalen sozialpolitischen Umbau. Eine große Gruppe an Arbeitslosen erhält dadurch keine Leistungen mehr aus der Arbeitslosenversicherung und ist auf die Mindestsicherung angewiesen. In der Konsequenz werden Armut und Ungleichheit steigen und die Machtverhältnisse ungerecht verschobe...
Politik sollte man danach beurteilen, wie sie mit den Schwächsten in einer Gesellschaft umgeht. Die Gruppe der Langzeitarbeitslosen ist hier ein guter Gradmesser aufgrund ihrer schwachen Position am Arbeitsmarkt. Die Regierung verordnet nun Kürzungen im AMS-Budget zulasten genau dieser Gruppe und rechtfertigt dies mit der Zielsetzung eines Nulldefi...
Die neue Regierung hat eine gute Ausgangsposition am Jugendarbeitsmarkt. Die Konjunktur springt an, die Beschäftigung steigt, die Arbeitslosigkeit sinkt und sie kann auf eine Vielzahl von gut funktionierenden Strukturen in der Arbeitsmarktpolitik für Jugendliche zurückgreifen. Es ist also ein guter Zeitpunkt, um Ressourcen in der Arbeitsmarktpoliti...
Es kursieren viele Unwahrheiten über Sozialleistungen für In- und Ausländer/-innen: Verglichen werden etwa Arbeitslose mit Asylwerbern/-innen, aber auch EU-Bürger/-innen mit Drittstaatsangehörigen – also Äpfel mit Birnen. Prinzipiell gilt: Unterstützung erhalten in Österreich nur Menschen, die entsprechende Ansprüche erworben haben bzw. hilfsbedürf...
Das vorläufige Scheitern von TTIP wirft die Frage nach Alternativen zur gegenwärtigen europäischen Handelspolitik auf. Eine solche Alternative bietet das Konzept zivilisierter Märkte, das insbesondere die schrittweise Umsetzung verpflichtender – und mit der Zeit steigender – Mindeststandards für den europäischen Binnenmarkt vorsieht.
Angesichts der Rekordarbeitslosigkeit herrscht eine widersprüchliche Diskussion über die Arbeitsmarktpolitik vor. Zum einem wird die Arbeitsmarktpolitik für immer mehr Herausforderungen als Lösungsstrategie herangezogen. Zum anderen wird ihre Wirksamkeit infrage gestellt. Hintergrund ist das Fehlen von klaren Maßstäben bzw. Vorstellungen darüber, w...
Die mediale und politische Konzentration auf die Flüchtlingskrise schafft eine nur eingeschränkte Perspektive, führt zur Polarisierung und ist letztendlich Teil der aktuellen Problemlage selbst. Wir möchten den Blick daher erweitern und plädieren für einen wirtschaftspolitischen Kurswechsel.
Wenn es um die Pensionen geht, wird ein Thema allzu voreilig an den Rand geschoben: der Arbeitsmarkt. Dabei müsste dieser bei jeglicher Diskussion über die Pensionen im Mittelpunkt stehen. Junge Menschen sind mit einer äußerst schwierigen Arbeitsmarktsituation konfrontiert. Dies gefährdet ihre aktuellen Arbeits- und Lebenschancen, aber auch ihre Ab...
Im achten Jahr der Finanz- und Wirtschaftskrise scheint der österreichische Arbeitsmarkt keine „Insel der Seligen“ mehr zu sein. Österreich ist mit der höchsten Arbeitslosigkeit in der 2. Republik konfrontiert. Bei der Arbeitsmarktberichterstattung taucht jedoch eine alarmierende Entwicklung nur am Rande auf: Der massive Anstieg der Langzeitarbeits...
Uneingeschränkte Märkte untergraben europäische Wertvorstellungen, wie Gerechtigkeit, Würde und Fairness. Es wird die Einrichtung einer europäische Regulierungsagentur vorgeschlagen.
Im internationalen Vergleich liegt Österreich günstig, aber die Arbeitslosigkeit eilt von Rekord zu Rekord und hat den höchsten Wert seit Anfang der 1950er-Jahre. Maßnahmen für einzelne Gruppen von Arbeitslosen reichen nicht, notwendig ist ein Bündel von wirtschafts-, arbeitsmarkt- und verteilungspolitischen Maßnahmen um dem Ziel der Vollbeschäftig...
NEET steht für not in employment, education or training und fasst eine Kategorie junger Menschen zusammen, die weder im Beschäftigungs- noch im Ausbildungssystem integriert sind. Bei den ersten Schätzungen zu Österreich (Bacher und Tamesberger 2011) drehte sich die öffentliche Debatte vor allem um das Thema Schulschwänzen, was den komplexen Herausf...
Die jüngsten Arbeitslosigkeitszahlen der europäischen Statistikbehörde (Eurostat) lassen wieder aufhorchen, zumindest kurzfristig. Wieder ist die Zahl der Arbeitslosen gestiegen. Wieder sind es die Jugendlichen, die besonders betroffen sind. Und wieder wird nichts getan.