Das österreichische Pensionssystem ist sicher und langfristig stabil. Laut Ageing Report der EU-Kommission steigt der Pensionsaufwand im Verhältnis zum BIP – trotz alternder Bevölkerung – nur sehr moderat und im EU-Vergleich sogar unterdurchschnittlich. Gleichzeitig liegen die Leistungen des staatlichen Pensionssystems im internationalen Spitzenfeld, sichern im Alter relativ gut ab und reduzieren Armut erheblich. Denn über die Pensionsversicherung wird mehr finanziert als „nur“ Pensionen. Neoliberale Forderungen, die eine Privatisierung oder die Anhebung des Pensionsantrittsalters fordern, sind aufgrund der aktuellen Zahlen fehl am Platz und würden die guten Leistungen gefährden. Statt Angst zu verbreiten, sollten das Vertrauen in das staatliche Pensionssystem gestärkt und gute Arbeitsmarktpolitik vorangetrieben werden. So lassen sich hohe Leistungen auch langfristig finanzieren.
Der Ageing Report von 2024 bestätigt, dass der gesamte Pensionsaufwand (inklusive Ausgaben für Beamt:innen) prognostiziert nur moderat von 13,7 (2022) auf 14,0 Prozent des BIP im Jahr 2070 steigen wird. Damit liegt die Steigerung sogar unter der Prognose des letzten Ageing Reports von 2021. Besonders beeindruckend sind diese Zahlen, wenn nicht nur auf den Pensionsaufwand, sondern auch auf die Pensionsleistungen geblickt wird. Laut OECD gehört Österreich zu jenen Ländern mit den höchsten Pensionen im Verhältnis zum vormaligen Einkommen. Aus Finanzierungssicht gibt es keinen Grund, dass dieses Spitzenfeld verlassen werden müsste, denn im internationalen Vergleich steigen die Pensionsausgaben in Österreich unterdurchschnittlich. Während in der EU der durchschnittliche Anstieg 0,43 Prozentpunkte ausmacht, sind es in Österreich nur 0,36 Prozentpunkte.