Viele Plattformunternehmen der „Sharing Economy“ sind stark kapitalgetrieben, eher intransparent und weisen mit wenigen Ausnahmen auffallend wenige Beschäftigte auf. Das zeigte bereits eine Untersuchung der Arbeiterkammer im Jahr 2017. Auch drei Jahre später war die „Branche“ äußerst dynamisch, da viele Mobility-AnbieterInnen hinzugekommen sind, der Fokus auf bessere Arbeitsbedingungen bleibt notwendig.
2017: 17 von 70 Plattformen hatten ein registriertes Unternehmen
Von 70 deutschsprachigen Online-Plattformen, über die die kurzfristige Nutzung von Gütern und Dienstleistungen für NutzerInnen in Österreich möglich war, wurden im Jahr 2017 lediglich 17 von einer österreichischen Gesellschaft betrieben. Das Versprechen dieser Unternehmen ist es oft, mithilfe technischer Entwicklungen ungenutzte Ressourcen zu heben, nutzbar zu machen und damit auch Ressourcen zu schonen. An die Stelle des „Besitzens“ würde nun das „Teilen“ oder das „gemeinsame Nutzen“ treten. Die prominentesten Vertreter dieser Plattformwirtschaft – die aufgrund ihrer Versprechen auch eher euphemistisch „Sharing Economy“ genannt wird – waren damals wohl Uber und Airbnb. Die Uber Austria GmbH hatte damals lediglich vier Beschäftigte (ein grobes Missverhältnis zum sichtbaren Volumen an Erwerbsarbeit, die bei dieser Fahrtendienstleistung erbracht wird). Airbnb gehörte hingegen zur Mehrheit der Plattformen, die trotz erheblicher Präsenz gar keine Firma in Österreich registriert hatte. Aber auch für jene Plattformunternehmen, die von Österreich aus firmierten, waren im Firmenbuch der Republik Österreich meist keine brauchbaren Strukturdaten zu finden. Trotz erheblicher medialer Präsenz waren viele Plattformunternehmen aufgrund ihrer Geschäftsstruktur immanent zu klein, um entsprechende Zahlen veröffentlichen zu müssen.
2020: 14 von 56 Plattformen waren in Österreich eingetragen
In der aktuellen Untersuchung 2020 verblieben von ursprünglich 70 nur noch 56 Plattformen zur näheren Untersuchung, das ist ein Rückgang von mehr als elf Prozentpunkten. In der überwiegenden Anzahl der Fälle war die Plattform nicht mehr online zugänglich, weil sich die betreibende Gesellschaft vom Markt zurückgezogen hat oder liquidiert wurde. Dieser Rückgang spricht für eine dynamische Branchenstruktur. Ein Viertel der „Sharing-Plattformen“ (14 von 56) hatte zum Analysezeitpunkt noch eine registrierte Firma in Österreich.