Plattformunternehmen wie Uber, Ebay, Willhaben oder Airbnb vermitteln über ihre Plattform private AnbieterInnen direkt mit AbnehmerInnen. Der AK-Branchenreport „Sharing Economy“ untersuchte 70 Plattformunternehmen. Das Ergebnis: Nur 17 Onlineplattformen haben eine in Österreich registrierte Gesellschaft und noch weniger weisen ihre wirtschaftlichen Strukturdaten aus.
Bestandssicherheit und Arbeitsverhältnisse vor Ort sind eher die Ausnahme.
Die Entstehung einer neuen Branche?
Der Fahrtdienstvermittler Uber oder die Unterkunftsplattform Airbnb zählen zu den bekanntesten Unternehmen einer Branche, die oftmals euphemistisch als „Sharing Economy“ bezeichnet wird. Ihre Besonderheiten: Uber hat keine eigenen Fahrzeuge und Airbnb vermietet nicht selbst, sondern sie vernetzen mithilfe einer Plattform zwei Nutzergruppen miteinander. Bei diesem Geschäftsmodell wird auch von zweiseitigen Märkten gesprochen. In diesen Konzepten tritt auch auf der Anbieterseite eine Privatperson an jener Stelle auf, die traditionell ein Unternehmen (z. B. Hotel, Pension, Taxiunternehmen) eingenommen hätte. Verschiedenste Projekte, bei denen Güter oder Dienstleistungen online über Plattformen geteilt werden oder auch Unternehmen, die den Begriff der Sharing Economy aus Marketinggründen für sich beanspruchen, bilden unter Umständen eine neue (und offenbar sehr dynamische) Branche. Diese Entwicklung bringt eine Reihe von Themen mit sich, die hier bereits erörtert wurden: Immense Marktbewertungen, Fragen der europäischen Regulierung, fairer Arbeitsverhältnisse sowie die strukturelle Ausprägung der verschiedenen Plattformen. Im neuen AK-Branchenreport wurden nun wirtschaftliche Strukturdaten von Plattformunternehmen in Österreich untersucht.
Große haben k(l)eine Gesellschaft in Österreich
Von insgesamt 121 deutschsprachigen Plattformen waren 70 von Österreich aus zugänglich. Dies ist grundsätzlich nicht weiter auffällig, weil die Mehrheit der untersuchten Sharing-Economy-Plattformen in einem bundesdeutschen Projekt namens PeerSharing aufgelistet war. Jedoch zeigte sich, dass lediglich bei 17 der 70 Onlineplattformen eine in Österreich niedergelassene Betreibergesellschaft vorhanden war. Durchaus bedeutsame internationale Plattformen wie Airbnb oder Ebay haben ihren Eintrag im österreichischen Firmenbuch wieder gelöscht.