In der österreichischen Klimabilanz gibt es nur wenig Lichtblicke. Während der Ausstoß klimaschädigender Gase EU-weit in den letzten 25 Jahren um etwa ein Viertel zurückging, blieb er in Österreich etwa gleich hoch. Nur im Gebäudebereich konnte eine Senkung der CO2-Emissionen um 40 Prozent erreicht werden. Das ist keine schlechte Leistung, aber es ist noch viel zu tun. Die aktuelle Studie GLOBAL 2000-Wohnbaucheck 2017 zeigt, dass manche Bundesländer großen Aufholbedarf haben und es jetzt wieder mutige Schritte braucht, um die Energiewende im Gebäudebereich zu vollenden.
Etwa 1,5 Mio. Haushalte heizen direkt mit fossiler Energie
Denn für eine nachhaltige Energiezukunft kommt man ums Thema Heizen und Sanieren einfach nicht herum. Etwa ein Drittel des österreichischen Energieverbrauchs entfällt auf die Bereitstellung von Raumwärme und die ist längst nicht so umweltfreundlich, wie uns das manche Werbebroschüren glauben machen wollen. Mehr als 600.000 Ölheizungen sind noch in Betrieb, rund 900.000 Haushalte heizen mit Erdgas, 11.000 Haushalte verwenden sogar noch Kohleheizungen. Etwas mehr als eine Million Haushalte heizt wiederum mit Fernwärme, die zwar per se nicht schlecht ist, aber derzeit eben auch nur rund zur Hälfte aus erneuerbaren Energiequellen gewonnen wird. Es gibt also viel zu tun. Mit dem GLOBAL 2000-Wohnbaucheck wurde nun erstmals eine Orientierungshilfe erstellt, die zeigt, wo die Bundesländer gemessen an ambitionierten Klimaschutz-Benchmarks liegen. Dafür wurden neun objektive Bewertungskriterien erarbeitet, anhand derer die einzelnen Bundesländer hinsichtlich ihrer Anstrengungen eingestuft wurden. Die Gesamtbewertung zeigt, dass kein österreichisches Bundesland als „Klimaschutz-Pionier“ einzustufen ist. Mit Wien, Vorarlberg, der Steiermark und Niederösterreich finden sich vier Bundesländer aber in der „Verfolgergruppe“, die schon auf halbem Weg ist. Als „Klimaschutznachzügler“ wurden das Burgenland, Kärnten, Salzburg, Oberösterreich und Tirol identifiziert. In diesen Bundesländern läuft die Energiewende langsamer ab, als es möglich wäre. In den Einzelwertungen gibt es aber große Unterschiede (siehe Grafik).