Die aktuellen globalen Trends von Klimakrise, Digitalisierung und Demografie stellen uns vor Aufgaben bisher ungeahnten Ausmaßes. Sie sind Ursache und Triebfeder der Veränderung unserer Wirtschaft. Dabei liegt die Veränderung nicht als unbekanntes Terrain weit in der Zukunft, sondern sie findet bereits statt in Form einer aktiven Suche nach Lösungen. Der Wirtschaftspolitik kommen zwei zentrale Aufgaben zu. Einerseits muss sie Perspektive und Entwicklungsrichtungen vorzeichnen und andererseits den Veränderungsprozess in Summe ihrer Teile klug orchestrieren. Keine triviale, aber eine lösbare Aufgabe.
Die Ökologisierung von Wirtschaft und Industrie als Chance für regionale Beschäftigung und Wertschöpfung
Vielmehr als um die Frage des „Ob“ oder des „Entweder-Oder“, sollte es um die aktive Gestaltung des „Wie“ in den zahlreichen Transformationsdebatten gehen. Wir müssen uns darüber Gedanken machen, wie wir den Übergangsprozess vom Status-Quo in die digitale Zukunft und die Klimaneutralität gestalten und was es dazu braucht, damit dieser Prozess halbwegs glatt verläuft. Der Wirtschaftspolitik kommt in der Gestaltung des Rahmens und der gezielten Anreizung gewünschter Entwicklungen eine äußerst wichtige Rolle zu. Das Prinzip eines „gerechten Übergangs“, einer Just Transition, kann dazu die Leitlinie für die wirtschaftspolitische Gestaltung des Transformationsprozesses sein.
Wie sich Unternehmen transformieren
Wenn wir von der notwendigen Veränderung unserer Wirtschaft sprechen, müssen wir versuchen zu verstehen, was eine Transformation zu den digitalen und klimaneutralen Unternehmen der Zukunft ausmacht. Der Übergangsprozess selbst ist vielschichtig und von vielen externen Faktoren, wie Preisentwicklungen, Kapitalkosten, der Verfügbarkeit von Fachkräften und vielem mehr abhängig. Investitions- und Entwicklungsentscheidungen finden nicht im luftleeren Raum statt, sondern gehen immer vom bereits Bestehenden aus. Die umfassende Literatur aus der Unternehmensberatung und Unternehmensentwicklung unterscheidet nach Umfang, Dauer und Tiefe der Veränderung zwischen Change-Management, z. B. über einzelne Projekte oder Abteilungen, und Transformationsmanagement, welches die Struktur des Unternehmens als Ganzes erfasst. Eine aktive Wirtschaftspolitik kann mit ihrem Instrumentarium an Regulierungen, Förderungen und Anreizen hier eingreifen und den Übergangsprozess ein- und anleiten, indem sie das wirtschaftliche Umfeld und den Rahmen für die wirtschaftliche Entwicklung absteckt.
In den Unternehmen selbst, welche durch wirtschaftspolitische Maßnahmen oder Weichenstellungen beeinflusst werden, setzen sich Übergangsprozesse grob stilisiert aus zwei Strategien zusammen: der Transformation und der Diversifikation (Abbildung 1).