Wie schon in den Vorjahren fiel das Budgetdefizit des Gesamtstaates 2014 deutlich niedriger aus als veranschlagt. Das zeigen die neusten Daten der Statistik Austria. Von den 7,9 Milliarden Euro (2,4 Prozent des BIP) entfallen 4,5 Milliarden auf Bankenkosten durch die HETA. Damit dürfte das strukturelle Defizit dem mittelfristigen Haushaltsziel (-0,45 Prozent des BIP) bereits entsprechen. Alle europäischen Fiskalregeln sind nun erfüllt. Nach Stabilisierung des Budgets und Entlastung der ArbeitnehmerInnen, müssen nun der Arbeitsmarkt bzw. die Förderung von Beschäftigung höchste wirtschaftspolitische Priorität bekommen.
Die Budgetsituation ist deutlich günstiger als vielfach dargestellt. Damit ist Österreich auch auf gutem Weg, den zu hohen Schuldenstand von über 80% des BIP – ein Erbe der von Banken und Finanzmärkten ausgelösten Krise – zu verringern. Gefahr droht jedoch weiterhin von neuen Überraschungen aus dem Bankensektor und eines weiterhin unzureichenden konjunkturellen Impulses in Europa. Nur wenn Deflation, wirtschaftliche Stagnation und hohe Arbeitslosigkeit überwunden werden, kann auch die Staatsschuldenquote wieder merklich sinken.
Seit 2011 vorherrschende Konsolidierung nun beendet?
Die letzten Jahre wurde von der Bundesregierung mit zahlreichen Paketen das Budgetdefizit bekämpft. Dies geschah über eine Kombination von Ausgabenkürzungen und zusätzlichen Einnahmen. Gleichzeitig wurden über sogenannte Offensivpakete zusätzliche Mittel für Bildung, Forschung, Wirtschaft und Arbeitsmarkt bereitgestellt. In Summe wurde erreicht, dass das Maastricht Defizit von über 5 Prozent des BIP 2009 auf 2,4% 2014 zurückging.
Werden die Kosten für die Rettung der Banken herausgerechnet, wäre das Budgetdefizit in all den Jahren geringer gewesen, am deutlichsten ist dieser Effekt 2014. Ohne die Kosten für die Banken, 2014 ist dies insbesondere die HETA, wäre das Maastricht Defizit nur mehr 1% gewesen.