Österreich ist ein Land der Ungleichheiten. Die Vermögenskonzentration an der Spitze der Verteilung ist hoch und jüngste Studien legen nahe, dass Vermögen sogar noch stärker in den Händen weniger konzentriert sind, als bisher gedacht. Zugleich ist die soziale Mobilität und mit ihr die Chancengleichheit in der österreichischen Bevölkerung außerordentlich gering ausgeprägt. Eine Studie der OECD zeigt nun, dass diese Tatsache nicht nur Sozial- und Wirtschaftswissenschafter*innen beunruhigt, sondern auch von der Mehrheit der Bevölkerung als Problem angesehen wird.
Ungleichheit wird von der Bevölkerung als Problem gesehen
Die OECD-Studie untersucht die Wahrnehmung von sozialer und ökonomischer Ungleichheit in zahlreichen Ländern und kommt zu dem Schluss, dass die zunehmende Ungleichverteilung von Reichtum und Chancen international als großes, vor allem aber als wachsendes Problem erachtet wird. Die Ergebnisse für Österreich zeigen, dass hierzulande die Einkommensverteilung sogar als ungleicher wahrgenommen wird, als sie von konventionellen Ungleichheitsmaßen wie dem Gini-Index gezeigt wird. Auch die soziale Mobilität, also die Möglichkeit für Individuen, einen anderen sozioökonomischen Status als den ihrer Eltern zu erlangen, wird in Österreich als extrem gering eingeschätzt.
Österreicher*innen sind pessimistisch bezüglich Aufstiegschancen
Im internationalen Vergleich sind Österreicher*innen am pessimistischsten, was die Aufstiegschancen der Menschen betrifft. Die durchschnittliche wahrgenommene Wahrscheinlichkeit, dass Kinder, die aus den einkommensschwächsten 10 Prozent der Haushalte stammen, in einem armen Haushalt bleiben, wenn sie erwachsen sind, liegt bei ganzen 64 Prozent und führt damit das negative Ranking an.