Egal ob für den Job, für Haus- und Sorgearbeit oder in der Freizeit: Das Auto dominiert die Mobilität in Österreich. Vor allem Menschen in ländlichen Regionen und mit hohen Einkommen verbringen die meiste Wegzeit im Pkw. Die Verschiebung der Verkehrsmittelwahl zu umweltfreundlicheren Alternativen bleibt ein wichtiger Faktor für den Klimaschutz.
Warum es ein Umdenken braucht
Die Ökologisierung der Mobilität ist ein entscheidender Bestandteil, um den Herausforderungen der Klimakrise begegnen zu können und das Ziel der Klimaneutralität zu erreichen. Denn der Verkehrssektor verursacht mitunter die meisten Treibhausgas-Emissionen und verzeichnet als einziger einen deutlichen Emissionsanstieg in den vergangenen Jahrzehnten. Insbesondere ein Ausbau des öffentlichen Verkehrs muss Alternativen zum Auto bieten, die nicht nur umweltverträglich, sondern sozial gerecht und praktikabel sind. Derzeit zeigen sich große Unterschiede in der Mobilitätsnutzung innerhalb Österreichs: Bei Menschen in ländlichen Regionen dominiert die Nutzung des Pkws, während in städtischen Gebieten häufiger öffentliche Verkehrsmittel genutzt werden. Auch Einkommen und andere soziale Faktoren wie das Geschlecht spielen eine wesentliche Rolle bei der Mobilität.
Daten der Zeitverwendungserhebung 2021/22 erlauben es, die Unterschiede im Mobilitätsverhalten der Menschen in Österreich genauer zu untersuchen. Mithilfe dieser Daten lässt sich etwa die Verteilung der Mobilität auf die unterschiedlichen Fortbewegungsmittel nach Dauer der Nutzung analysieren. Der Vorteil der Daten der Zeitverwendungserhebung zur Beschreibung des Mobilitätsverhaltens besteht darin, dass sowohl die Dauer als auch der Zweck der Verkehrsmittelnutzung in Kombination mit soziodemografischen Informationen ausgewertet werden können. Wege, die kürzer als zehn Minuten sind, werden nicht erfasst.
Das Auto dominiert die täglichen Wegzeiten
Im Schnitt ist jede:r von uns 54 Minuten pro Tag unterwegs und hat täglich rund drei Wege zu erledigen, beispielsweise in die Arbeit oder zur Abholung der Kinder. Diese werden oftmals als etwas Unangenehmes empfunden. Jede:r Zehnte nennt Wegzeiten sogar als die unangenehmste Tätigkeit des Tages. Der Pendelweg in die Arbeit liegt hinter der Reinigung des Wohnraums und dem Job auf Platz drei der unbeliebtesten Aktivitäten, mitunter auch deshalb, weil er oft mit hohem Zeitdruck verbunden ist.