In der Klima- und Energiepolitik spielt das Thema „Heizen“ eine wesentliche Rolle, insbesondere wenn Probleme der Klimakrise mit umwelterhaltenden Strategien bekämpft werden sollen. Fossile Brennstoffe geraten dabei besonders ins Visier der politischen Agenda. Um geeignete Ziele umweltfreundlicherer Alternativen zu entwickeln, muss man jedoch zuerst die Fragen stellen: Wie heizt Österreich eigentlich? Sind Kohle und Heizöl wirklich so ein großes Problem? Und wenn ja, wo muss ein Umstieg auf alternative Energieträger ermöglicht werden? Eine deskriptive Auswertung von Daten der Statistik Austria gibt Aufschluss über die Verteilung von Heizungssystemen und Energieträgern privater Haushalte in Österreich.
Heizungssysteme und Energieträger
ImJahr 2015 gab es rund 1,9 Mio. Haushalte, die mit einer Form derHauszentralheizung heizten. Sie ist damit die meistverbreitete Heizungsart inÖsterreich, dicht gefolgt von der Fernheizung/-wärme (ca. 945.000 Haushalte)und der Etagenheizung (449.000). An vierter bis sechster Stelle folgen dieEinzelofen- und Elektroheizungen (jeweils 235.000 bzw. 150.000) sowie Gaskonvektoren(112.000). Das Schlusslicht bilden Haushalte ohne (fest installierte)Heizungssysteme, die jedoch immer noch einen Anteil von 16.500 Haushalten ausmachen.
AlsEnergieträger für jene Heizungssysteme spielt Gas die wichtigste Rolle. Knapp eineMillion Haushalte heizen damit, gefolgt von Energieträgern der Fernwärme(945.000). Brennholz (611.000) und Heizöl (603.000) werden zu etwa gleichgroßen Anteilen genutzt, Strom (253.000), Holzpellets (190.000) und alternativeEnergieträger (125.000) in deutlich geringerem Ausmaß. Kohle hingegen kommtfast nicht mehr als überwiegende Form der Energieträger vor (18.000).
In der untenstehenden Grafik erkennt man nun, zu welchen Anteilen die oben beschriebenen Heizungssysteme und Energieträger kombiniert werden. Ein Beispiel: Jeder zweite Haushalt in Österreich benutzt eine Hauszentralheizung, jedoch mit unterschiedlichen Energieträgern; besonders Brennholz, Heizöl oder Gas sind beliebt, Holzpellets und alternative Energien kommen in jener Heizungsart weniger häufig vor.