Wir haben die höchste Inflation seit 1952. Im September 2022 wurde die 10-Prozent-Marke geknackt; es werden wohl weitere Preissteigerungen auf uns zukommen. Ganz besonders steigen die Preise für Güter des täglichen Bedarfs. Das trifft all jene, die wenig verdienen, mit voller Wucht – und damit Frauen besonders. Sie haben keine Möglichkeiten, diese Ausgaben einfach einzusparen. Zur Entlastung braucht es mehr als Einmalzahlungen: Es braucht inflationssenkende Maßnahmen, einen armutsfesten Sozialstaat und endlich einen Booster in Sachen Vereinbarkeit von Familie und Beruf.
Je weniger Geld, desto härter schlägt die Teuerung zu
Die Inflation steigt immer weiter. Im September 2022 lag sie bei 10,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Noch stärker gestiegen sind die Preise im sogenannten Mini-Warenkorb. Dieser umfasst um die 60 Waren und Dienstleistungen und repräsentiert den wöchentlichen Einkauf: Der Preis dafür ist um fast 16 Prozent gestiegen. Nahrungsmittel, Kosten für Wohnen, Wasser und Energie und Spritpreise gehen durch die Decke.
Je weniger Einkommen zur Verfügung steht, desto schwieriger wird es, die lebenswichtigen Ausgaben zu bestreiten. Laut Fiskalrat können bereits im Sommer 35 Prozent der einkommensschwächsten Haushalte ihre normalen Konsumausgaben nicht mehr über ihr durchschnittliches Haushaltseinkommen begleichen. Sie müssen Ersparnisse aufbrauchen oder sich verschulden.
Ein Blick auf die Einkommensverteilung macht offensichtlich: Gerade in den niedrigsten Einkommensbereichen sind Frauen besonders stark vertreten.