Angriffe auf die Grundprinzipien der europäischen Demokratie häufen sich. Gerade deswegen ist es wichtig, den Versuchen zur Destabilisierung der Demokratien ganz entschieden entgegenzutreten. Die EU-Kommission hat eine Reihe von demokratiepolitischen Maßnahmen vorgeschlagen. Besonders mit Blick auf Ungarn ist aber die Entschiedenheit von Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen zu hinterfragen. Umso wichtiger ist daher die Rolle des Europäischen Parlaments als Garant für eine stabile Demokratie.
Diktaturen und autoritäre Regime testen Standhaftigkeit der europäischen Demokratien
Die Themen Einflussnahme und Demokratie rücken mit den bevorstehenden EU-Wahlen zunehmend ins Zentrum. Kürzlich wurde bekannt, dass das russische Regime offenbar versucht hat, Abgeordnete zu gewinnen, um in seinem Sinne entsprechende Negativ-Propaganda beziehungsweise Desinformation in ganz Europa zu verbreiten. Nur wenige Tage darauf wurde öffentlich, dass es eine Verhaftung eines Assistenten von einem EU-Abgeordneten gegeben hat, der wiederum für China spioniert haben soll. Bereits vor eineinhalb Jahren musste sich das Europäische Parlament auch mit einem Fall auseinandersetzen, bei dem Katar und Marokko offenbar versuchten, EU-Abgeordnete zu bestechen, damit diese in ihrem Sinne tätig werden. In all diesen Fällen hat das Europäische Parlament entschieden reagiert und im geplanten neuen Sanktionspaket gegen Russland gefordert, Unternehmen und Personen aufzunehmen, die für Propaganda- und Desinformationskampagnen verantwortlich sind.
Diese Beispiele zeigen, wie intensiv mittlerweile Diktaturen und autoritäre Regime versuchen, auf Europa Einfluss zu nehmen. Im Fokus stehen dabei vor allem die demokratiepolitisch wichtigsten EU-Institutionen: die Europäische Kommission, das Europäische Parlament und der Rat. Aber auch auf Ebene der EU-Mitgliedstaaten haben sich in den letzten Jahren die Versuche gehäuft, die Demokratien in ihren Fundamenten zu erschüttern.