Obwohl in Österreich viel öffentliches Geld für Lernmittelfreiheit ausgegeben wird, gibt es kaum offen lizenziertes Lernmaterial im Schulbereich. Eine Studie im Auftrag des österreichischen Bildungsministeriums hat jetzt untersucht, wie Open Educational Resources in die österreichische „Schulbuchaktion“ integriert werden könnten.
Im Rahmen der „Schulbuchaktion“ werden in Österreich seit 1972 Schülerinnen und Schüler an österreichischen Schulen unentgeltlich mit Schulbüchern versorgt. Pro Schuljahr werden auf diesem Wege über acht Millionen Schulbücher ausgegeben – die Schulbuchaktion ist mit mehr als 100 Millionen Euro dotiert.
Trotz dieser substanziellen öffentlichen Investitionen in schulische Lernmittel ist in der österreichischen Schulbuchaktion eine offene Lizenzierung nicht vorgesehen. Um die Möglichkeiten für eine Öffnung der Schulbuchaktion für offene Lehr- und Lernunterlagen (Open Educational Resources, OER) näher zu untersuchen, wurde deshalb Salzburg Research mit der Erstellung einer Machbarkeitsstudie beauftragt, deren Ergebnisse kürzlich auch offiziell auf der Website des Bildungsministeriums unter Creative-Commons-Lizenz zugänglich gemacht wurden (PDF der Studie).
Die von Sandra Schön, Katharina Kreissl, Martin Ebner und mir verfasste Studie hat dabei auf Basis von Stakeholder-Interviews verschiedene Vorschläge zur Ermöglichung von OER im Rahmen der Schulbuchaktion verarbeitet, die auch als Vorbild für Empfehlungen einer parallelen Studie für NRW gedient hatten.