Das diesjährige Halloween ist besonders gruselig – denn heuer fällt der österreichweite Equal Pay Day (EPD) auf den 31. Oktober. Dieser Aktionstag, der kritisch auf die Einkommenskluft zwischen Männern und Frauen hinweist, markiert den Tag, ab dem rein statistisch betrachtet Frauen für das restliche Jahr „gratis“ arbeiten. Bundesweit verdienen Frauen trotz Vollzeit durchschnittlich rund 9.550 Euro weniger als Männer, was einem Einkommensnachteil von 16,9 Prozent entspricht.
Kein Entgelt mehr für Frauen in Österreich ab dem 31. Oktober
Den EPD-Berechnungen liegt die jüngst verfügbare Lohnsteuerstatistik von Statistik Austria zugrunde, die sich auf 2021 bezieht. Daher wird der EPD 2023 auf Basis der Einkommensdaten des Jahres 2021 berechnet. Betrachtet werden lediglich die ganzjährig vollzeitbeschäftigten Arbeitnehmer:innen – Effekte von arbeitszeitbedingten Einkommensunterschieden (Vollzeit- versus Teilzeitbeschäftigung) fallen somit heraus!
Der EPD 2022 war übrigens einen Tag früher, am 30. Oktober. Jener des Jahres 2021 war bereits am 25. Oktober. Der Sprung von fünf Tagen des EPD 2021 auf 2022 ist durch statistische Kriseneffekte zu erklären, da vor allem höhere Männereinkommen im Krisenjahr 2020 („Lockdown-Jahr“) aufgrund von Kurzarbeit und dem Wegfallen der Überstundenentgelte niedriger ausgefallen sind. Dass sich der EPD 2023 nur geringfügig verbessert hat (62 Tage „unbezahlt“ anstelle von 63) – liegt daran, dass sich im Jahr 2021, auf das sich die Berechnung des EPD 2023 bezieht, der Arbeitsmarkt wieder weitgehend „normalisiert“ hat.
Unterschiedliche „Pay Gaps“ in Österreich
Innerhalb der Bundesländer fallen die „Equal Pay Days“ höchst unterschiedlich aus, sodass Vorarlbergerinnen mit einem Einkommensnachteil von knapp einem Viertel rund 90 Tage „unbezahlt“ arbeiten und der EPD in Vorarlberg bereits auf den 3. Oktober fällt. Gefolgt von den Bundesländern Oberösterreich (-21,1 Prozent) und Tirol (-20,3 Prozent) mit jeweils über einem Fünftel Einkommensnachteil und 78 bzw. 74 „unbezahlten“ Tagen. In Wien ist der Einkommensnachteil am geringsten. Die Wienerinnen verdienen um „nur“ 11 Prozent weniger als Wiener und arbeiten rund 41 Tage „gratis“.