Ab 1. Juli 2021 wird die Normverbrauchsabgabe (NoVA) in kleinen Zwischenschritten bis 2024 ökologisiert. Mit einer neuen Berechnungsformel will die Bundesregierung den Kauf von verbrauchsarmen Neuwagen ankurbeln. Große „Stinker“ sollten beim Neukauf teurer, Pkw mit geringen Emissionen günstiger und damit wettbewerbsfähiger werden. Berechnungen für gängige Pkw-Modelle zeigen, dass das nur teilweise gelingt. Beim psychologisch wichtigen Anschaffungspreis bleiben E-Autos teurer als vergleichbare Verbrenner.
Was ist die NoVA?
Bei der Normverbrauchsabgabe (NoVA)[1] geht es um einen prozentuellen Aufschlag auf den gemeinen Wert von bestimmten Kraftfahrzeugen, der in Österreich beim Kauf oder Import anfällt. Diese Zulassungssteuer wird nach dem offiziellen CO2-Ausstoß bemessen. Der Steuersatz ergibt sich dadurch, dass der Ausstoß um einen Abzugsbetrag von 112 g CO2 vermindert und dann durch 5 dividiert wird. Bei einem Mittelklassewagen mit 125 g CO2 wären das also 3 Prozent NoVA vom Bruttoverkaufspreis. Ergänzt wird die NoVA-Formel durch den „Malus-Betrag“ (Aufschlag pro Gramm CO2, wenn ein CO2-Höchstwert überschritten wird) und die Deckelung des Maximalsteuersatzes (derzeit 32 Prozent). Die NoVA kann so eine Lenkungsfunktion hin zu verbrauchsärmeren Fahrzeugen ausüben.
Was verändert die neue NoVA?
Die wesentliche Maßnahme der Reform ist eine Reduktion des Abzugsbetrages (in mehreren Schritten) von derzeit 112 g auf künftig 97 g CO2, was automatisch die Steuerbelastung beim Neukauf eines Autos mit Verbrennungsmotor erhöht. Konkret steigt der NoVA-Steuersatz bei Pkw mit Verbrennungsmotoren zwischen 1. Juli 2021 und 1. Jänner 2024 im Durchschnitt um 3 Prozentpunkte. Dies gilt für stark motorisierte Pkw (z. B. BMW 335d xDrive Gran Turismo Adv. Aut. Verbrauch: 7,3 l Diesel/100 km, 230 kW), aber auch für kleine verbrauchsarme Pkw (z. B. Opel Corsa 1,2 Direct Injection Turbo Edition – Limousine, Verbrauch: 5,5 l Benzin/100 km, 75 kW).
Am Preisverhältnis zwischen Verbrennern und Stromern ändert die neue NoVA aber wenig. Vergleichsrechnungen für gängige Marken zeigen, dass die NoVA bis 2024 beim psychologisch wichtigen Kaufpreis nach Steuern keine Wende herbeiführen kann: Stromer bleiben auch nach der NoVA-Reform teurer als Verbrenner. Österreich muss auf die Hersteller vertrauen, dass sie E-Fahrzeuge am Markt billiger anbieten. Aktuelle Untersuchungen kommen zum Ergebnis, dass das durch die Effizienzsteigerungen bei Produktion und Forschung bis spätestens 2027 der Fall sein sollte.