Die Inflationsrate für das Jahr 2014 betrug – nach Eurostat-Berechnungen – für Österreich 1,5%, jene für Deutschland 0,8%. Im Euroraum stiegen die Preise nur um moderate 0,4%. Obwohl auch in Österreich das europäische Inflationsziel von 2% unterschritten wurde, sorgte die im EU-Vergleich höhere Inflation für eine Debatte über die Gründe dieses „nationalen Aufschlages“. Einmal mehr wurden höhere Gebühren ausgemacht. Betrachtet man jedoch den Anstieg der direkt administrierten Preise, so zeigt sich im Vergleich zu Deutschland kein Unterschied: In beiden Ländern war ein Anstieg von 2,5% zu verzeichnen.
Die Hauptpreistreiber in Österreich
Vor allem Lebensmittel und Mieten waren, wie schon in den vergangenen Monaten und Jahren, die Hauptpreistreiber. Während sich in Österreich die Lebensmittel 2014 im Durchschnitt um 1,8% verteuerten, betrug der Preisanstieg in Deutschland 0,9%; im Euroraum sanken sie sogar um 0,1 Prozent. Beim den Mieten zeigt sich ein viel düstereres Bild: Diese stiegen in Österreich mit 4% mehr als doppelt so stark als in Deutschland (+1,5%) und im Euroraum (+1,4%).
Preiserhöhungen bei den Lebensmitteln wirken sich besonders stark auf die Inflationsrate aus, da das Indexgewicht ein besonders hohes ist (11,8% der Gesamtausgaben entfallen auf Lebensmittel). Inflation besteht aus zwei Einflussfaktoren: dem Indexgewicht und der Veränderungsrate. Für eine seriöse Betrachtung müssen beide in die Rechnung miteinbezogen werden.