Die Ungleichheit in Österreich steigt, und den Menschen ist das bewusst: Eine Umfrage zeigt, dass sich die Menschen eine breite Mittelschicht wünschen. Zugleich sehen sie diese aber mehr und mehr wegbrechen. Über 10 Jahre hat sich somit der Unterschied zwischen Wahrnehmung und Wunschvorstellung von der Gesellschaft stark vergrößert. Diese Daten entkräften daher sowohl das konservative Argument, dass die Verteilung angemessen sei, als auch jenes, dass die bestehende Ungleichheit als gerechtfertigt gesehen wird.
Das International Social Survey Programme (ISSP) führt jährliche Umfragen zu sozialwissenschaftlich relevanten Themen in 48 Ländern durch. Die repräsentative Befragung durch das Meinungsforschungsinstitut IFES erörterte 1999 und 2009 die Einstellungen der Bevölkerung unter anderem zu gesellschaftlicher Ungleichheit. Während Ungleichheit in der Gesellschaft viele Aspekte hat – soziale Teilhabe, Bildungschancen, demokratische Macht – sind Einkommen und Vermögen zentrale Bestandteile von gesellschaftlicher Ungleichheit.
Bei der Frage nach der Gesellschaftsform sind die Auswahlmöglichkeiten in 5 Typen eingeteilt, grob von einer breiten Gruppe am untersten Ende der Gesellschaft hin zu einer breiten Gruppe oben. Typ D stellt eine Gesellschaft mit einer breiten Mittelschicht dar, mit wenigen Menschen, die ganz oben und wenigen, die ganz unten stehen.