Im Jänner dieses Jahres hat die Europäische Kommission ihren Vorschlag für das mittlerweile Vierte Eisenbahnpaket vorgelegt. Dabei handelt es sich um ein Kompendium von mehreren Legislativorschlägen (Richtlinien und Verordnungen), die das europäische Bahnwesen weiter in Richtung Liberalisierung und Wettbewerb umgestalten soll. Derzeit treten die Verhandlungen um den genauen Beschluss in eine heiße Phase. Würde das Paket in seiner jetzigen Form beschlossen werden, bliebe im europäischen und speziell im österreichischen Schienenverkehrssektor kein Stein auf dem anderen. Die Gefahr besteht, dass es zu Qualitätsverlusten für BahnfahrerInnen und steigenden Druck auf Eisenbahnbeschäftigte kommt. Daher hat die Europäische Transportarbeiter-Föderation (ETF) den 9. Oktober 2013 zum internationalen Aktionstag erklärt, um die Öffentlichkeit und die EisenbahnerInnen über die Probleme und Folgen des Gesetzespaketes zu informieren.
Mit dem 4. Eisenbahnpaket hat die Europäische Kommission eingestanden, dass die bisherigen Liberalisierungsschritte nicht zu der versprochenen Stärkung des Bahnsektors geführt haben. Folgende Tabellen zeigen, dass sich der Modal Split (Anteil des Schienenverkehrs am Gesamtverkehrsaufkommen) in den EU-27 während der letzten 15 Jahre zu Ungunsten der Schiene entwickelt hat; sowohl im Frachtverkehr, als auch im Personenverkehr. (Quelle)