Das „ABC des Unsozialen“ ist als eine Leseanleitung für viele gesellschaftlich relevante Debatten in Österreich konzipiert. Denn: Manche Erzählungen und Haltungen sind offensichtlich gegen den Sozialstaat und den sozialen Ausgleich gerichtet, manche müssen aber erst als solche enttarnt werden. Teilnahme bis 17. März 2023 per E-Mail an blogaw@akwien.at.
Gestaltungsspielräume für sozialen Fortschritt
Die Dekonstruktion von neoliberalen und neokonservativen Frames und das Aufdecken von gegen den Sozialstaat gerichteten Argumentationslinien stehen daher im Zentrum der Betrachtung. Das Buch zeigt aber auch den bestehenden Gestaltungsspielraum für sozialen Fortschritt auf. Beispiele und praktische Anwendungen helfen beim Verständnis der Zusammenhänge.
Adi Buxbaum im Interview mit AKtuell, warum er dieses Buch geschrieben hat:
Adi Buxbaum: Als langjähriger Beobachter von Debatten zum Sozialstaat hatte ich schon länger den Anspruch, neoliberale Verschiebungen von Diskursen und Budgets kompakt aufzubereiten. Hält man sich die soziale Krise und die bestehenden Schieflagen vor Augen, könnte man zuspitzen: Die Sozial- und Wirtschaftspolitik haben die richtige Peilung verloren und greifen seit einiger Zeit die Fundamente des Sozialstaats an. Verpeilen kann ja passieren, aber stetig auf eine soziale Krise zuzugehen, das gilt es zu vermeiden und das Leben der Vielen besser und leichter zu machen.
Welche Frames ärgern dich am meisten?
Adi Buxbaum: Es sind viele, insbesondere dass mit viel Zynismus das Arbeits- und Sozialrecht beschnitten wird. Diese Kaltherzigkeit ist unerträglich. Wir sehen die Folgen tagtäglich in der AK in Beratungen: Tausende Schicksale sind von Einschnitten oder Unterversorgung im Sozialstaat betroffen. Das Bitterste ist die Ungleichheit in der Gesellschaft, das beschreibe ich ausführlich in meinem Buch. Die Debatte zu den Schieflagen sollte daher prägnanter geführt werden. Sonst sind die Beharrungskräfte für den ungerechten Status quo wohl ausgeprägter.
Was müsste konkret getan werden?
Adi Buxbaum: Wir haben seit Jahren keinen umfassenden „Sozialbericht“ für Österreich. Nicht hinzuschauen, löst keine sozialen Probleme! Wir brauchen wieder ein gutes Datenfundament und eine Politik, die den Anspruch hat, das Leben der Menschen zu verbessern. Mit einer guten sozialen Absicherung öffnen wir für mehr Menschen Gelegenheitsfenster, speziell in der Bildung, Kinderbetreuung und Pflege. Auf die Ellbogen in der Gesellschaft können wir dabei gerne verzichten.
Das Interview wurde hier gekürzt und kann in voller Länge auf AKtuell nachgelesen werden. AKtuell ist das Wissens-Update für Betriebsrät:innen & Personalvertreter:innen in Wien.
Mitmachen und gewinnen
Wir verlosen drei Ausgaben des Buches „ABC des Unsozialen – Was sie sagen, was sie meinen“ von Adi Buxbaum, das am 15. Februar 2023 im ÖGB Verlag erschienen ist.
Um am Gewinnspiel teilzunehmen, senden Sie bitte bis 17. März 2023 eine kurze E-Mail an blogaw@akwien.at. Die Gewinner:innen werden per Mail verständigt.
Eine Barablöse ist nicht möglich. Die Gewinner:innen werden unter allen Teilnehmer:innen zufällig gezogen und schriftlich benachrichtigt.
Die Arbeiterkammer Wien verwendet übermittelte E-Mail-Adresse ausschließlich zur Durchführung des Gewinnspiels. Nach Durchführung des Gewinnspiels werden die E-Mail-Adressen gelöscht. Informationen über den Umgang der AK Wien mit Ihren Daten und Ihre Rechte finden Sie unter: wien.arbeiterkammer.at/datenschutz.html.