Rund 60 Prozent der AK-Mitgliederhaushalte im Flächenbundesland Oberösterreich wohnen im Eigenheim. Diese Wohnstruktur erfordert eine differenzierte Politik. Einstiegskosten beim Einzug in eine Mietwohnung sind im Vergleich zu den hohen Anschaffungskosten, die beim Kauf oder Bau für Eigenheime anfallen, niedriger. Allerdings haben Mieter:innen in der Regel höhere laufende Kosten (Miete, Betriebskosten).
Dass Haushalte im Eigenheim ökonomisch bessergestellt seien als jene in Mietverhältnissen, ist eine gängige Meinung. Vom Blickwinkel der Einkommensverteilung aus zeigt sich jedoch, dass Haushalte im Eigenheim nicht zwingend besser dastehen als Miethaushalte. Entscheidend sind der Urbanisierungsgrad beziehungsweise die laufenden Rückzahlungen für Wohnbaukredite.
Wohnstruktur in Oberösterreich
Auf der Datenbasis des Wohnzufriedenheitsindex der Arbeiterkammer OÖ sehen wir, wie die Wohnformen in Oberösterreich variieren. Oberösterreich ist ein Flächenbundesland, wo es in ländlichen Regionen wenig bis gar keinen mehrgeschossigen Wohnungsbau gibt. Lediglich in der dichter besiedelten NUTS3-Region Linz-Wels (entspricht ungefähr dem Zentralraum) wohnen ungefähr die Hälfte der AK-Mitglieder in Mietwohnungen. Abseits des oberösterreichischen Zentralraumes dominiert jedoch das Eigenheim. Spitzenreiter mit jeweils 72 Prozent Eigenheimanteil sind die NUTS3-Regionen Mühlviertel und Traunviertel. Ballungsräume und ländliche Gebiete weisen somit strukturell deutlich unterschiedliche Anteile an Eigenheimen und Mietwohnungen auf.