Das österreichische Schulsystem setzt deutlich auf Eltern als Lernressource. Es wird vorausgesetzt, dass Eltern mit ihren Kindern lernen, bei Hausübungen unterstützen und den Lernfortschritt ihrer Kinder im Auge haben. Jeder, der ein Kind hat wünscht sich, dass es in der Schule Erfolg hat, daher versuchen Eltern diesen Erwartungen gerecht zu werden. Jede/r Vierte lernt täglich mit dem eigenen Kind. Zumindest so gut man eben kann. Denn nur wenige Eltern können den Unterrichtsinhalt verständlich erklären. Weiters haben Eltern oftmals fachlich Schwierigkeiten zu unterstützen.
Michaela, Mutter von zwei Kindern, kommt um 18 Uhr von der Arbeit nach Hause, kocht schnell ein Abendessen. Andreas kommt in die Küche und hat Fragen zu seiner Hausübung, heute Weg-Zeit-Rechnungen. Was dann folgt, wird kaum jemanden überraschen, Michaela ist so wie viele Eltern von dieser Situation überfordert, kann nicht alle Fragen beantworten oder gut erklären, wird nervös und gestresst. Am Ende dieses Momentes streiten Andreas und Michaela, da es für beide zu viel ist.
Die Nachhilfe Studie der Arbeiterkammer zeigt, so wie Michaela geht es jedem/jeder dritten Mutter und Vater. Das Arbeiten für die Schule geht in der Familie weiter und belastet SchülerInnen wie Eltern.