Der Erfolg eines Kindes in Österreich hängt nicht nur von seinen Talenten ab. Viel zu oft ist nicht sein Potential ausschlaggebend, sondern seine Herkunft. Denn Bildung wird vererbt und die Schule gleicht diesen Umstand nicht ausreichend aus. Die Chancen zum Aufstieg vieler Kinder werden vergeben und Talente bleiben unentdeckt. Um dies zu ändern braucht es einen Unterricht, der die Voraussetzungen der SchülerInnen ausgleicht.
Systemumstellung erforderlich
Schulstandorte stehen vor unterschiedlichen Herausforderungen, weshalb sie auch unterschiedliche, den Aufgaben angepasste Ausstattung benötigen. Eine standortsensible Finanzierung kann mit Hilfe verschiedener Indikatoren erfolgen. Internationale Beispiele zeigen dies schon seit Jahren. Für die spezifischen Rahmenbedingungen in Österreich hat die AK ein Chancen-Index Modell entwickelt, das als Berechnungsgrundlage den Bildungsstand der Eltern und die Alltagssprache der SchülerInnen hat, da diese die wesentlichen Einflussfaktoren für Bildungserfolg sind.
Um Schulen auf Basis des Chancen-Index zu finanzieren, braucht es allerdings eine Systemumstellung. Dazu gehört eine gerechte und transparente Basisfinanzierung für alle Schulen sowie einen Chancen-Indexzuschlag für alle in jener Höhe, in der sie ihn brauchen. Das bringt bessere Rahmenbedingungen für jede/n und ermöglicht bessere Bildungserfolge der SchülerInnen an allen Standorten, nicht nur an einigen privilegierten. Um die pädagogischen Möglichkeiten ausschöpfen zu können, sollen die Mittel an Schulcluster gehen, in denen diese den Aufgaben entsprechend verteilt werden. Die Schulleitung bekommt administrative Unterstützung, um den Fokus auf Schulentwicklung und die pädagogischen Herausforderungen legen zu können. Verstärkte Qualifikation von Schulleitungen im Bereich Management und Personalführung ist dafür aber Voraussetzung. Durch Pädagogische Autonomie kann der Schulalltag nun noch stärker an die Herausforderungen der Standorte angepasst. Als Basis dient das von der Schul-/Clusterleitung vorzulegende pädagogische Konzept. Multiprofessionelle Teams ermöglichen es, die Herausforderungen mit den verschiedensten ExpertInnen lösen zu können, um so jedes Kind optimal zu fördern.
Qualitätsentwicklung als Schlüssel
Fokussierte Qualitätsentwicklung an den Standorten ermöglicht eine nachhaltige Verbesserung der Bedingungen in den Schulclustern, da die Qualität der Lernumgebung langfristig verbessert wird. Um dies zu ermöglichen bedarf es zusätzliche Ressourcen. In der Volksschule sind dies rund 12%, in der Neuen Mittelschule rund 10%. Die zusätzlichen Kosten dafür würden rund € 300.000.000 betragen.
Mehr Möglichkeiten bei größeren Herausforderungen
Wie sich diese transparente Finanzierung auswirkt, zeigen folgende konkreten Beispiele, in denen die zurzeit zugeteilten Ressourcen mit jenen nach dem Chancen-Index Modell verglichen werden.