Durch die sich rasch verändernden Arbeitsmarktbedingungen gewinnen Qualifikationen von ArbeitnehmerInnen zunehmend an Bedeutung. Daher sollten sie die Möglichkeit haben, über das Lernen am Arbeitsplatz ihre Fähigkeiten weiter auszubauen. Doch obwohl österreichische Unternehmen zunehmend weiterbildungsaktiv sind, können nur 33% der ArbeitnehmerInnen an betrieblicher Weiterbildung teilnehmen. Dabei lohnt sich die Investition in die MitarbeiterInnen: Unternehmen, die in betriebliche Weiterbildung investieren, sind um rund 16 % produktiver als jene Firmen, die nicht weiterbilden.
Betriebe sind zunehmend weiterbildungsaktiv – aber nur 33 % der ArbeitnehmerInnen können teilnehmen
Im Jahr 2010 waren laut der aktuellsten europäischen Erhebung über betriebliche Weiterbildung in Unternehmen (CVTS 4) rund 87 % der Firmen weiterbildungsaktiv. Betriebliche Weiterbildung umfasst neben dem Kernbereich klassischer Weiterbildungskurse auch Besuche von Tagungen oder Fachmessen. Diese Fortbildungen fanden entweder in bezahlter Arbeitszeit statt oder die Beschäftigten nahmen an Weiterbildungsaktivitäten außerhalb der Arbeitszeit teil, die von den Betrieben (ganz oder teilweise) bezahlt wurden. Mit 87 % der weiterbildungsaktiven Firmen ist Österreich im internationalen Vergleich gemeinsam mit Ländern wie Schweden auf den ersten Blick Spitzenreiter in der betrieblichen Weiterbildung. Beim Anteil der ArbeitnehmerInnen, die von betrieblicher Weiterbildung profitieren konnten, zeigt sich jedoch ein anderes Bild: Im Durchschnitt haben nur 33 % der österreichischen Beschäftigten an Kursen teilgenommen (sowohl im Jahr 2005 als auch 2010). Damit liegt Österreich nicht nur deutlich hinter Schweden (47 %), sondern zählt auch europaweit zum unteren Drittel.