Die betriebliche und überbetriebliche Sozialpartnerschaft hat sich während der Krise als besonders wichtiger Schlüssel zu tragfähigen Lösungen bewährt. Um einen guten Weg aus der Krise zu finden und Arbeitsplätze und Unternehmen zu sichern, wird es umso wichtiger sein, die betriebliche Mitbestimmung zu nützen und aus der Krisensozialpartnerschaft eine tragfähige Zukunftssozialpartnerschaft zu entwickeln.
AK-Umfrage zu den betrieblichen Auswirkungen des Coronavirus
Das Coronavirus stellte seit Mitte März ganz Europa vor gesundheitliche und wirtschaftliche Herausforderungen. Etliche Branchen waren für einige Wochen infolge des Lockdowns zumindest teilweise lahmgelegt. Um einschätzen zu können, wie die Krise konkret die Betriebe erfasste und welche Auswirkungen auf die wirtschaftliche Lage sowie die Beschäftigten von den Betriebsräten beobachtet werden, führte die Arbeiterkammer Wien (Abteilung Betriebswirtschaft/IFAM) eine Umfrage bei großen österreichischen Kapitalgesellschaften durch, an der sich knapp 500 BetriebsrätInnen beteiligten.
Wirtschaftliche Folgen: Umsatz- und Gewinneinbußen
Wirtschaftlich sind die Auswirkungen der Krise enorm: Drei Viertel aller Befragten rechneten mit Umsatzrückgängen, jede/r Sechste erwartet sogar Umsatzeinbußen von mehr als 50 Prozent. Auch bei der Einschätzung zum Unternehmenserfolg zeichnet sich ein ähnliches Bild ab: 90 Prozent rechnen mit Gewinneinbußen, davon jede/r Fünfte damit, dass das Unternehmen in die Verlustzone gerät. Nur jede/r zehnte Arbeitnehmervertreter/in glaubt, dass die Verluste heuer noch aufgeholt werden können. Alle anderen Befragten meinen, dass die negativen Zahlen am Jahresende in der Bilanz ihren Niederschlag finden werden.