Die österreichische Erwerbsbevölkerung wird älter, was Betroffene und Betriebe durchaus vor große Herausforderungen stellt. Dies gilt insbesondere dann, wenn Beschäftigte belastenden Arbeitsbedingungen wie etwa Schichtarbeit ausgesetzt sind. Auf Basis von wissenschaftlichen Erkenntnissen ist allerdings eine alternsgerechte Gestaltung von Schichtarbeit möglich.
Die Erwerbsbevölkerung wird nicht nur älter, sie soll auch länger in Beschäftigung bleiben. Gleichzeitig steigen die Arbeitsbelastungen und Anforderungen. Ein Verbleib im Erwerbsleben bis zum Regelpensionsalter ist für viele unter solchen Umständen nicht vorstellbar. Eine besondere Herausforderung stellt der Schichtbetrieb dar. Doch sind Schichtarbeit und Alter tatsächlich unvereinbar? Werden Betriebe mit Schichtdienst in Zukunft noch ausreichend Arbeitskräfte finden? Anhand arbeitswissenschaftlicher Erkenntnisse werden im folgenden Beitrag Herausforderungen und mögliche Lösungsansätze aufgezeigt.
Alter und Anforderungen steigen
Die österreichische Bevölkerung altert. Die Babyboom-Jahrgänge der 1960er-Jahre bilden mittlerweile die große Gruppe der älteren Beschäftigten. In den Jahrgängen des typischen Erwerbseintrittsalters ist hingegen ein starker Geburtenrückgang zu verzeichnen. Betriebe sind somit mit einem zunehmend älteren Arbeitskräfteangebot konfrontiert. Deren Arbeitsfähigkeit zu erhalten muss somit ein zentrales Ziel sein.
Die Ergebnisse des Arbeitsklima Index der Arbeiterkammer Oberösterreich geben allerdings Anlass zur Besorgnis. Dreißig Prozent der befragten österreichischen Arbeitnehmer/-innen schätzen, dass sie ihre berufliche Tätigkeit nicht bis zum Regelpensionsalter ausüben können. Unter den Schichtarbeiter/-innen denken dies sogar vierzig Prozent. In Anbetracht der angespannten Arbeitsmarktlage – insbesondere für Ältere – wird ein Arbeitsplatzwechsel für viele problematisch sein. Schlussendlich kommt man an der Frage nicht vorbei, wie die Arbeitsbedingungen gestaltet sein müssen, dass ein gesundes Erreichen des Pensionsalters für Beschäftigte möglich ist.
Abb. 1: Arbeitsklima Index: „Arbeiten bis zur Pension“