Im siebten Jahr der Finanz- und Wirtschaftskrise bleibt die Arbeitslosigkeit generell, aber im speziellen die Jugendarbeitslosigkeit die zentrale Herausforderung der Gesellschaft. Eine aktuelle Studie schätzt für die einzelnen Bundesländer in Österreich das Problemausmaß an Jugendlichen, die weder in Beschäftigung, in Ausbildung noch in Schulung (NEET) sind und zeigt Handlungsoptionen auf.
Aufgrund der begrenzten Aussagekraft der Jugendarbeitslosenquote fokussieren die nationale bzw. internationale Arbeitsmarktforschung und politische EntscheidungsträgerInnen auf den NEET-Indikator (NEET steht für not in employment, education or training) als Ergänzung zur Jugendarbeitslosenquote. Es wird angenommen, dass der NEET-Indikator das Ausgrenzungsrisiko von Jugendlichen besser erfasst als die Jugendarbeitslosenquote (zur Aussagekraft des Indikators siehe Tamesberger 2013).
Entwicklung der NEET-Rate
Zwischen 2006 und 2013 lag die NEET-Rate in Österreich bei durchschnittlich 7,4% bzw. waren rund 75.000 Jugendliche im Alter zwischen 15 und 24 Jahren von einem NEET-Status betroffen. Analog zu den ersten Berechnungen auf Bundesländerebene (Bacher et al (2013) ) zeigte sich auch in den aktuellen Analysen, dass sich die einzelnen Bundesländer in der Höhe ihrer NEET-Raten deutlich voneinander unterscheiden. Während in Salzburg im Beobachtungszeitraum die NEET-Rate lediglich 5,9% betrug, lag dieser Wert in Wien bei 10,9%. Darüber hinaus gestalteten sich auch die Entwicklungsverläufe der Bundesländer sehr unterschiedlich. Vorarlberg konnte seit 2008 die NEET-Rate kontinuierlich reduzieren, auch Salzburg verzeichnete zwischen 2006 und 2013 einen signifikanten Rückgang. Die NEET-Rate reduzierte sich in Vorarlberg von 9,2% im Jahr 2008 auf 7% im Jahr 2013. In Salzburg sank die NEET-Rate von 6,2 Prozent im Jahr 2006 auf 4,7 Prozent im Jahr 2013. Salzburg weist somit die niedrigste NEET-Rate in Österreich auf. In den restlichen Bundesländern schwankten die Raten zwischen den Jahren sehr stark, sodass kein allgemeiner Trend bestimmt werden kann. Die nachfolgende Abbildung zeigt die Entwicklung der NEET-Raten in den einzelnen Bundesländern über die Zeit hinweg.