Viele Arbeitnehmer:innen greifen gerne auf die Möglichkeit zurück, von zu Hause arbeiten zu können. Geht es nach den Beschäftigten, darf es sogar noch ein bisschen mehr sein. Für die interessenpolitische Arbeit bringt das Phänomen Homeoffice aber auch Herausforderung mit sich. Das zeigt eine IFES-Studie für die AK Oberösterreich, für die Betriebsratsvorsitzende und Beschäftigte in Oberösterreich befragt wurden.
Beschäftigte schätzen Homeoffice-Option
Vor der COVID-Pandemie war Homeoffice eine Randerscheinung in der Arbeitswelt. Als Schutzmaßnahme hat sich das Arbeiten in den eigenen vier Wänden dann disruptiv über alle Branchen hinweg ausgeweitet. Und nun hat es sich – unabhängig von epidemiologischen Erwägungen – nachhaltig etabliert. Rund ein Drittel aller Beschäftigten in Oberösterreich arbeitet zumindest ab und zu remote. Das sind fast drei Viertel derjenigen, die von ihrer Tätigkeit her zumindest theoretisch im Homeoffice arbeiten könnten.
27 Prozent derjenigen, die eine grundsätzlich Homeoffice-taugliche Tätigkeit ausüben, arbeiten nie von zu Hause aus. Gut ein Viertel davon gibt an, dass dies im Betrieb nicht möglich ist. Die Betroffenen führen dies am häufigsten auf mangelndes Vertrauen und fehlende IT-Infrastruktur des Unternehmens zurück. Betriebsratsvorsitzende, in deren Unternehmen Homeoffice genutzt wird, berichten, der Wunsch gehe überwiegend von den Beschäftigten (66 Prozent) oder zumindest von beiden Seiten aus (30 Prozent). Geht es nach den Beschäftigten, dürfte der Anteil an Arbeitszeit im Homeoffice ruhig etwas höher ausfallen: Aktuell arbeiten Vollzeitbeschäftigte im Schnitt 14 Stunden bzw. etwas mehr als anderthalb Tage nicht im Firmenbüro. Die Wunscharbeitszeit im Homeoffice beträgt in dieser Gruppe mit 17 Stunden rund zwei Arbeitstage.