Mindestens 86% der ländlichen Haushalte besitzen einen Pkw, sagt die Statistik Austria. Damit sollte der Zugang zu Mobilität auch im ländlichen Raum kein Problem sein, könnte man meinen. Doch wenn man sich die Statistiken genauer ansieht, fällt rasch auf: Auto-Mobilität ist teuer und nicht für alle leistbar. Öffentliche Verkehrsmittel sind wesentlich besser leistbar, ein Ausbau wäre daher sinnvoll.
Verkehrsausgaben belasten Haushalte unterschiedlich stark
Nur wer mobil ist, kann beruflich tätig sein und am sozialen und kulturellen Leben teilnehmen. Gerade im ländlichen Raum wird Mobilität ohne eigenes Auto aber als kaum bis überhaupt nicht machbar erlebt, was sowohl zu Einschränkungen als auch zu besonders hohen finanziellen Belastungen für bestimmte Bevölkerungsgruppen führt.
Nach Wohnen und Energie sind Ausgaben für den Verkehrsbereich mit 15 Prozent der Äquivalenzausgaben die zweitgrößte Kostenbelastung der österreichischen Haushalte, wobei für den Öffentlichen Verkehr im Schnitt nur 1,1 Prozent aufgewendet werden müssen.. Speziell im ländlichen Raum steht und fällt die eigene Mobilität mit dem Besitz eines Pkws. Gründe dafür sind einerseits das spärliche Angebot des öffentlichen Verkehrs und andererseits die oftmals weiten Distanzen – aber auch kurze Wege lassen sich wegen der mangelhaften Rahmenbedingungen oftmals kaum zu Fuß oder mit dem Fahrrad bewältigen.
Die Konsumerhebung der Statistik Austria zeigt ganz deutlich, dass das Vorhandensein eines Pkw sehr stark mit dem Einkommen zusammenhängt, weitgehend unabhängig vom finanziellen Rahmen ist das Vorhandensein einer Zeitkarte für den Öffentlichen Verkehr. Während bei den Haushalten mit niedrigen Einkommen rund 40 Prozent kein Kraftfahrzeug besitzen sind es in den Einkommensstufen darüber zwischen 23 und 11 Prozent. Beim Besitz einer Jahreskarte schwanken die Werte nur zwischen 20 und 25 Prozent.