Österreich liegt nach wie vor deutlich über dem europäischen Durchschnitt (16,3%) und zählt zu den Ländern mit den größten Lohnunterschieden zwischen den Geschlechtern in der EU. Das sollte sich ändern!
An der Bildung liegt es nicht, so ist etwa der Anteil von Frauen mit Tertiär- oder Pflichtschulabschluss höher als der der Männer.
Faktoren sind: Frauen arbeiten häufiger in schlecht bezahlten Dienstleistungsbranchen, sind weniger oft in Führungspositionen und werden auch aufgrund von Teilzeitbeschäftigung pro Stunde geringer entlohnt.
Der Gender Pay Gap lässt sich nicht wegerklären oder bereinigen
Mit dem Verweis auf “Bereinigung” wird der Gender Pay Gap in Diskussionen häufig klein geredet. Laut Statistik Austria kann aber weniger als die Hälfte der Lohndifferenz durch strukturelle Unterschiede erklärt werden.
“Gemessen an den Bruttostundenverdiensten in der Privatwirtschaft lag der Gender Pay Gap bei insgesamt 22,2% (2014). Berücksichtigt man Merkmale wie Branche, Beruf, Bildungsniveau, Alter, Dauer der Unternehmenszugehörigkeit, Vollzeit/Teilzeit, Art des Arbeitsvertrags, Region und Unternehmensgröße, dann reduziert sich der Lohnunterschied zwischen Frauen und Männern auf 13,6%. Insgesamt kann demnach weniger als die Hälfte des Gender Pay Gap (8,6%) [in der Privatwirtschaft] mit den genannten Faktoren erklärt werden.” (Statistik Austria)