Immer wieder wird eine Ausweitung der Forschungsförderung für Unternehmen gefordert. Dabei liegt Österreich mit einem Anteil der staatlich finanzierten F&E-Gesamtausgaben von mehr als 1 Prozent am BIP an der Spitze aller Industrieländer. Dies ist keine Überraschung: Zum einen zählt Österreich OECD-weit zu den Spitzenländern betreffend F&E-Förderung des Unternehmenssektors und zum anderen werden auch die F&E-Aktivitäten des vorwiegend staatlich finanzierten Hochschulsektors überdurchschnittlich stark gefördert.
F&E-Ausgaben im internationalen Vergleich
Die F&E-Ausgaben des Hochschulsektors liegen, (gemessen am BIP) sind nur in zwei OECD-Ländern, in Dänemark und Schweden höher als Österreich. Gleichzeitig sind hierzulande ein Siebentel der Unternehmensausgaben für F&E staatlich finanziert. Der von der öffentlichen Hand finanzierte Anteil stieg von 2006 auf 2011[i] von 9,6% auf 13,3% deutlich an und ist doppelt so hoch wie im EU-Durchschnitt, beinahe doppelt so hoch wie der OECD-Durchschnitt und etwa drei bis fünf mal so hoch wie bei den im EU-Innovationsranking ausgewiesenen „Innovation Leaders“ Schweden (5,0%), Finnland (2,8%), Dänemark (2,8%) und Deutschland (4,3%). Der relativ hohe EU-Durchschnittswert von 6,7% ist vor allem auf die überdurchschnittlich starke öffentliche Finanzierung in den mittel- und osteuropäischen Ländern, die eher geringe F&E-Quoten aufweisen und daher entsprechenden Nachholbedarf haben, zurückzuführen. Für ein Land wie Österreich mit einer hohen F&E-Quote von rund 3 Prozent ist die überdurchschnittlich hohe öffentliche F&E-Förderung des Unternehmenssektors sehr bemerkenswert, da Länder mit ohnehin hohen F&E-Ausgaben im Allgemeinen die F&E-Aktivitäten der Unternehmen weniger stark fördern.
Staatlich finanzierte F&E-Ausgaben in % des BIP 2012