Spätestens seit dem medialen Hype um Bitcoin, Ethereum und anderen Kryptowährungen hat auch der Bekanntheitsgrad der dahinterliegenden Technologie, der Blockchains, drastisch zugenommen. Blockchain ermöglicht eine Fülle an Anwendungen, die weit über die Finanzwelt hinausreichen. Die Energiewirtschaft ist eine jener Branchen, die Blockchain-Anwendungen für sich entdeckt hat und lotet derzeit die Anwendungsmöglichkeiten aus. Mit diesen neuen Entwicklungen entstehen aber ebenso neue Herausforderungen im Bereich der Regulierung und der Systemsteuerung, aber auch des KonsumentInnen- und Datenschutzes.
Das 1×1 der Blockchain: Was ist es und was nicht?
Grundsätzlich wird unter einer Blockchain ein Verfahren zur Verschlüsselung von verketteten Datenblöcken verstanden, welches die Errichtung und Nutzung dezentral geführter Buchführungssysteme erlaubt. Der Gegenstand über den in einem solchen dezentralen Netzwerk Buch geführt wird tritt dabei in den Hintergrund und spielt nur eine nebensächliche Rolle. So eignet sich das Verfahren unter anderem für die Validierung und Automatisierung von Verträgen, sogenannten „Smart Contracts“, Wertübertragungen (z.B.: als Zahlungsmittel), der Speicherung und gezielten Weiterverarbeitung von Daten (z.B.: elektronischen Gesundheitsakte) oder der Erfassung von Eigentumsrechten und Herkunftszertifikaten (z.B.: Grundbesitzrechten). Des Weiteren zeichnen sich Blockchains oder artverwandte Verfahren durch eine relativ hohe Daten- und Manipulationssicherheit aus.
Doch wie funktioniert das Ganze eigentlich? Untenstehende Abbildung versucht den Prozess in vereinfachter Form zu veranschaulichen. Sender A möchte gerne eine Transaktion durchführen. Er verschlüsselt seinen Datenblock (1) und sendet ihn an das Netzwerk (2). Das einzelne NetzwerkteilnehmerInnen überprüfen nun die Daten auf ihre Richtigkeit (3) und falls die Kontrolle positiv ausfällt wir der Datenblock an die bereits existierenden Datenblöcke angefügt (4), welche die sogenannte Blockchain (Blockkette) bildet. Schlussendlich erhält Empfänger B den verifizierten und gesicherten Datenblock (5). Die Vorteile dieses Systems sind, dass die einzelnen Datenblöcke leicht auf ihre Echtheit zu verifizieren sind. Sowohl die vorhergehenden als auch die nachfolgenden Datenblöcke sind eindeutig zuordenbar, miteinander verknüpft und durch das dezentrale Netzwerk verifiziert. Dies macht Manipulationen einzelner Transaktionen (Datenblöcke) äußerst schwierig, da die anderen NetzteilnehmerInnnen einen nachträglich abgeänderten Datenblock sofort als einen solchen erkennen und Transaktionen daraufhin ablehnen würden.