Dass die Einkommen von Frauen und Männern auseinanderklaffen, ist gründlich belegt und allgemein bekannt. Viel hartnäckiger hält sich jedoch der Mythos, dass Frauen mehr erben und somit die gleichen Chancen haben, Vermögen zu erlangen wie Männer. Doch das ist nicht richtig. Auch bei Vermögen gibt es eine Schere zwischen Männern und Frauen, was vor allem an einer „gläsernen Vermögensdecke“ liegt. Die Einführung von Vermögenssteuern ist deswegen auch für Geschlechtergerechtigkeit wichtig.
Frauen haben das Nachsehen
Tatsache ist, dass es auch bei Reichtum und Vermögen einen Gender Gap gibt. Die seit kurzem verfügbaren Vermögensdaten der Europäischen Zentralbank zeigen, dass in Österreich Frauen gegenüber Männern durchschnittlich 40 Prozent weniger Vermögen besitzen. Damit bestätigen die Daten auch für Österreich und Europa, was bislang bereits in der internationalen Literatur argumentiert wird – Frauen haben weniger Vermögen als Männer. Das liegt besonders an einer „gläsernen Vermögensdecke“: je näher der obere Rand der Vermögensverteilung rückt, umso stärker fallen Frauen zurück.
Weibliche versus männliche Haushalte bei den obersten 10% in Europa