Regionale Arbeitsmärkte und deren Entwicklungen sind bei den derzeitigen makroökonomischen Entwicklungen in der öffentlichen Diskussion eher ein ökonomisches Randthema, welche aber in föderalen Systemen wie in Österreich politisch von erheblicher Bedeutung sind. Folgender Artikel soll eine kurze Bestandsaufnahme der Arbeitsmarktentwicklung in den Bundesländern Österreichs seit dem Ausbruch der Krise im Jahr 2008 geben.
Unselbstständige Beschäftigung im Burgenland seit 2008 um 8,0 % gestiegen
Seit dem Ausbruch der Finanz- und Wirtschaftskrise im Jahr 2008 stieg in Österreich bis 2014 die Zahl der unselbstständig Beschäftigten um + 3,4 % bzw. knapp 115.000 auf insgesamt 3,5 Mio. Beschäftigungsverhältnisse (laut Hauptverband der SV-Träger, d.h., inkl. Präsenz- und Zivildiener, Kinderbetreuungs- und KarenzgeldbezieherInnen und freien Dienstverträgen, aber ohne geringfügig Beschäftigte). Wie in nachfolgender Grafik erkennbar, gab es in fünf Bundesländer überdurchschnittliche Beschäftigungszuwächse. So hatte das Burgenland mit einem Plus von + 8,0 % (auf insgesamt 98.565 Arbeitsplätze) den höchsten prozentuellen Beschäftigungsanstieg, in Kärnten schrumpfte hingegen die Beschäftigtenzahl um – 1,4 % auf 204.513. Große Bundesländer wie Wien (+ 3,2 % bzw. + 24.822 Arbeitsplätze mehr), NÖ (+ 1,8 % bzw. + 10.183 Arbeitsplätze) und Steiermark (+ 3,1 % bzw. + 14.671 Arbeitsplätze) konnten unterdurchschnittliche Beschäftigungszuwächse erreichen, wobei NÖ mit einem Plus von + 1,8 % die schlechteste Performance zeitigte.
Ursachen liegen vor allem bei der unterschiedlichen ökonomischen Performance der einzelnen Bundesländer in diesem Zeitraum, aber auch statistische Effekte (z.B. Standortverlagerungen zwischen Bundesländern, wie z.B. die Verlagerung von Coca-Cola von Wien ins Burgenland im Jahr 2013, aber auch lediglich Umbuchungen des Arbeitsorts zu einer anderen Gebietskrankenkasse, obwohl keine Standortverlagerung vorgenommen wurde) sind bei der Interpretation der Zahlen zu berücksichtigen.
Prozentuelle Veränderung der unselbstständig und geringfügig Beschäftigten 2008 bis 2014