Zukunftsfähige Unternehmen: Sozial, ökologisch und ökonomisch erfolgreich

04. Dezember 2018

Wir reden oft nur über die schwarzen Schafe – jene meist großen Konzerne, die vielfach ihre Gewinne steuerschonend ins Trockene bringen, sich gleichzeitig der guten Infrastruktur der Staaten bedienen und Menschenrechten wenig Aufmerksamkeit schenken. Aber es gibt auch Unternehmen, die Vorreiter einer zukunftsfähigen Wirtschaft sind. Dieser Blogbeitrag stellt zwei Unternehmen vor, die soziale und ökologische Auswirkungen in ihre wirtschaftliche Tätigkeit miteinbeziehen. Ganz im Sinne der Agenda 2030.

Agenda 2030?

Noch nie von der Agenda 2030 gehört? Das geht leider noch viel zu vielen Menschen so. Dabei ist das Potenzial dieser Agenda enorm. Sie ist ein Aktionsplan für ein gutes Leben für alle, den im Jahr 2015 insgesamt 193 Staaten unterzeichnet haben. Die in der Agenda enthaltenen 17 Ziele für Nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals, SDGs) berücksichtigen Soziales, Umwelt und Wirtschaft gleichrangig. Wenn Politik, Zivilgesellschaft und auch Unternehmen die Agenda 2030 umsetzen, können wir Menschen in Österreich und in anderen Teilen dieser Erde ein gutes Leben ermöglichen.

Faire Kleidung unter Wahrung von Arbeitsrechten                                                             

Der kalifornische Hersteller von Outdoorbekleidung Patagonia wirtschaftet entsprechend dieser Agenda 2030. Der Gründer Yvon Chouinard stellte schon früh fest, dass ein Unternehmen nur dann nachhaltig erfolgreich sein kann, wenn die Zusammenhänge und Auswirkungen sozialer, ökologischer und wirtschaftlicher Komponenten erkannt und berücksichtigt werden. Finanziell erfolgreich setzt das Unternehmen auf Transparenz, ist (Gründungs-)Mitglied der Fair Labor Association, forciert umweltverträgliche Materialien und spendet jährlich ein Prozent des Gewinns an Umweltschutzorganisationen. Deutlich wird die soziale Verantwortung beispielsweise auch beim Migrant Worker Program: Patagonia reagierte auf menschenrechtlich bedenkliche Praktiken bei der Beschäftigung von WanderarbeiterInnen in Taiwan und entwickelte konkrete Standards, überprüft sie regelmäßig und schult auch die Zulieferbetriebe. Die Partnerbetriebe werden gezielt unterstützt, Arbeitsbedingungen zu verbessern.

Ein fairer Handel

Die Kosmetikmarke L’occitane en Provence achtet ebenso in der gesamten Lieferkette – und damit auch über Grenzen hinweg – auf die Rechte der ArbeiterInnen. Die für viele Kosmetikprodukte benötigte und zu 100 Prozent mit Fair-Trade-Zertifikat ausgezeichnete Sheabutter wird von Frauenkooperativen in Burkina Faso bezogen. Diese langjährige Kooperation sichert nicht nur Qualität und Planung für das Unternehmen, sie ist auch eine Erfolgsgeschichte für die ökonomische Emanzipation tausender Frauen in Burkina Faso. Durch faire Preise, die Stärkung der lokalen Wirtschaft und das Sicherstellen einer stabilen Einkommensquelle trägt das Unternehmen maßgeblich zu einem guten Leben vieler Frauen in Burkina Faso bei.

Sozial, ökologisch und finanziell erfolgreich

Diese Beispiele zeigen, wie erfolgreiches und nachhaltiges Wirtschaften funktioniert. Ganz im Sinne der Agenda 2030 mit ihren 17 Zielen werden die drei Dimensionen der Nachhaltigkeit berücksichtigt: Frauen und ArbeiterInnen in den Unternehmen und ihren Zulieferbetrieben profitieren von den fairen Arbeitsbedingungen und einem gerechten Lohn (soziale und ökonomische Komponente); gleichzeitig fördert die Verwendung biologischer und recycelbarer Rohstoffe ökologische Nachhaltigkeit (ökologische Dimension). Das beweist: Finanzieller Erfolg schließt sozialen, ökologischen und dadurch gesellschaftlichen Mehrwert nicht aus. Im Gegenteil.

 

Diese und weitere positive Beispiele für ein gutes Leben für alle finden Sie im „FUNKENSPRUNG – MAGAZIN FÜR GLOBALE ERMUTIGUNG“