Die europäische BürgerInnen-Initiative „Fair Transport Europe“ will durchsetzen, dass auf europäischen Straßen und Schienen sowie in der Luft- und Schifffahrt faire Arbeitsbedingungen herrschen. Damit die Initiative erfolgreich ist und die Europäische Kommission sich mit ihren Forderungen auseinandersetzen muss, braucht es europaweit eine Million Unterschriften und davon rund 14.250 aus Österreich.
Leider sind derzeit in der Verkehrsbranche, egal ob Personen- oder Güterbeförderung, Lohn- und Sozialbetrug an der Tagesordnung. In dieser Hinsicht ist Österreich keine Insel der Seligen, auch wenn der Präsident der Industriellenvereinigung Georg Kapsch Anfang März behauptet hat, dass es innerhalb der EU kein Sozialdumping gibt und die Angst davor „paranoid“ sei.
Lohndumping findet statt!
Der Wettbewerb findet immer häufiger auf dem Rücken der Beschäftigten statt. Löhne werden gedrückt, Sozialstandards umgangen. Beispielsweise wenn ein slowenischer LokführerInnen ein Drittel eines österreichischen verdient oder Eisenbahnunternehmen aus bestehenden Kollektivverträgen in billigere flüchten. Wenn Do&Co auf der Eisenbahn ein Catering betreibt und die branchenüblichen Standards unterwandert, sodass es auch zu Anzeigen kommt. Wenn LKW-LenkerInnen monatelang unterwegs sind und am Ende 1 Euro pro Stunde verdienen. Und wenn BuslenkerInnen 500 Euro verlieren, weil ein anderes Unternehmen die „Stammstrecke“ übernimmt und die FahrerInnen daher den Arbeitgeber wechselt, um ihren Job zu behalten. Diese leider alltäglichen Beispiele stehen für jenes Lohndumping, gegen das wir Tag für Tag ankämpfen.
Wir bewegen Europa – jetzt muss sich Europa für uns bewegen!
Viele dieser Probleme sind auch europäische Themen und müssen daher auch auf dieser Ebene bearbeitet werden. Daher hat die Gewerkschaft vida gemeinsam mit anderen europäischen Transportgewerkschaften die Europäische BürgerInnen-Initiative und Unterschriftenkampagne „Fair Transport Europe“ gestartet. Faire Arbeitsbedingungen im gesamten Transportwesen sind das Ziel. Denn der billige Transport hat ganz klare Nachteile für die Beschäftigten.
Wir sagen Lohndrückerei den Kampf an!
Wir fordern daher in dieser Bürgerinitiative die Europäische Kommission auf, mehr und einheitliche Kontrollen im Transportbereich zuzulassen.
Wir setzen dafür uns ein, dass die Arbeitszeiten, Fahr- und Ruhezeiten besser kontrolliert werden.
Wir sagen NEIN zu einem Europa in dem soziale Standards und Sicherheit, wie sie in Österreich üblich sind, auf der Strecke bleiben. Wo unfaire Unternehmen ungestraft davonkommen, Wettbewerbsvorteile haben und Unternehmen die sich an Spielregeln halten nicht mehr wettbewerbsfähig sind.
Wir sagen aber JA zu einem Europa, in dem faire Bedingungen herrschen. Wir sagen JA zu einem Europa, das nicht nur eine Wirtschaftsunion, sondern auch eine Sozialunion ist, in der die Interessen der ArbeitnehmerInnen und fairen UnternehmerInnen geschützt werden.
Werde aktiv, motiviere andere!
Solltest du bisher noch nicht unterschrieben haben, dann kannst du das unter http://sign.fairtransporteurope.eu/ nachholen. Bitte lasst euch von der Angabe der Reisepass- oder Personalausweisnummer nicht abschrecken. Diese ist notwendig, damit eure Stimme auch gezählt wird.
EU-weit sind eine Million Unterschriften notwendig, um uns Gehör zu verschaffen. Es ist daher wichtig, dass du die Kampagne auch aktiv bewirbst. Erzähle anderen davon und unterstütze uns zusätzlich auf Facebook.
Nur gemeinsam können wir unfairen Arbeitsbedingungen im Verkehr den Kampf ansagen!