Während der Corona-Pandemie haben Betriebsräte in Unternehmen eine wichtige Rolle bei der Krisenbewältigung übernommen. Sie waren oft Partner bei der Umsetzung von Schutzmaßnahmen und der Einführung der Kurzarbeit und hatten zugleich ihr Ohr bei den Sorgen und Anliegen der Kolleg:innen. Schon vor diesem „Stresstest“ wurden österreichische Manager:innen zur Kooperation mit dem Betriebsrat und zur Situation im Unternehmen befragt. Die Ergebnisse zeigen ein überwiegend positives Bild der Zusammenarbeit.
Positives Bild der Zusammenarbeit
2019 wurden im Rahmen des European Company Survey (ECS) der Europäischen Stiftung zur Verbesserung der Lebens- und Arbeitsbedingungen (Eurofound) Manager:innen in allen Ländern der EU und im Vereinigten Königreich interviewt. FORBA hat im Auftrag der Arbeiterkammer Wien den Österreich-Teil der Befragung analysiert und in einem Bericht zusammengefasst. Die Ergebnisse zeigen, dass auch schon vor der Corona-Krise aus Sicht des Managements in den Unternehmen gut kooperiert wurde. 33 Prozent der befragten Manager:innen erlebten die Zusammenarbeit mit dem Betriebsrat als sehr konstruktiv. Weitere 54 Prozent schätzten sie als eher konstruktiv ein. Vor dem Hintergrund, dass der Betriebsrat und das Management in einem Unternehmen immer wieder unterschiedliche Interessen vertreten müssen, ist dies ein sehr hoher Wert. Nur in 13 Prozent der Unternehmen wurde das Verhältnis als wenig konstruktiv beschrieben, als gar nicht konstruktiv wurde es nur in Einzelfällen angesehen (0,4 Prozent). Schon die Ergebnisse der Vorgängererhebung im Jahr 2013 zeigten das meist gute Verhältnis zwischen Management und Betriebsrat.