Auf dem Weg in die Arbeit mit dem Auto fahre ich ein großes Stück an Feldern und Wiesen vorbei, unweit von einem Natura 2000 Gebiet. Und eines Tages stand da ein großes Schild „Betriebsgrundstücke zu verkaufen“. Schon einige Wochen später wurde Erde aufgeschüttet, eingeebnet und, da es genau in der Mitte des kultivierten Grünlandes war, Zufahrtswege vorbereitet. Wie ist das möglich im Jahr 2015, dem internationalen Jahr des Bodens? Wurden nicht in letzter Zeit in Österreich alle möglichen Anstrengungen unternommen, den Bodenverbrauch zu minimieren?
Bodenverbrauch in Europa pro Jahr in der Größe der Stadt Berlin
Weltweit wird ständig davor gewarnt, dass Naturflächen in enormen Ausmaß verloren gehen. Pro Jahr werden weltweit 120.000 km² Tropenwald abgeholzt. Das entspricht 35 Fußballfeldern pro Minute. In Europa gibt es keine Regenwälder, die abgeholzt werden, aber auch hier gehen rasant Flächen verloren, die land- oder forstwirtschaftlich genutzt wurden. Jedes Jahr wird in Europa eine Fläche, die der Stadt Berlin entspricht (damit nicht immer die Fußballfelder strapaziert werden müssen), einer möglichen Nahrungsmittelproduktion entzogen. Und Österreich nimmt dabei eine führende Rolle ein und verbaut doppelt so viel wie Deutschland oder die Schweiz.
Seit 2002 Zielwert für Österreich 2,5 Hektar Bodenverbrauch pro Tag
Schon im Jahr 2002 wurde die ungebremste Entwicklung des Bodenverbrauchs erkannt und in der Nachhaltigkeitsstrategie durch die Bundesregierung ein Zielwert von 2,5 Hektar pro Tag festgelegt.