Im Zuge der immer wieder aufflackernden Diskussion bezüglich Zumutbarkeitsregeln für die Annahme einer Beschäftigung bei Arbeitslosigkeit, ist es von erheblicher Bedeutung, wie schnell von Unternehmen ausgeschriebene Stellen besetzt werden. Vom Vorstand des AMS gab es Anfang August zu diesem Thema eine kurze Stellungnahme, welche die rasche Besetzung der offenen Stellen bestätigt. Grund genug sich die Arbeitsmarktsituation in Österreich aus diesem Blickwinkel näher anzuschauen.
Über 420.000 offene Stellen wurden dem AMS im Jahr 2015 gemeldet
Zunächst einmal muss unterschieden werden, ob offene Stellen von Unternehmen lediglich beim Arbeitsmarktservice gemeldet werden, oder ob auch andere Informationskanäle zur Stellenausschreibung genutzt werden. Laut Offene-Stellen-Erhebung der Statistik Austria waren im Jahr 2015 durchschnittlich 66.600 offene Stellen verfügbar. Beim Arbeitsmarktservice lag der Durchschnittsbestand bei 29.251 (sofort verfügbarer) Stellen. In Summe wurden im gesamten Jahr 2015 420.451 Stellen von Unternehmen dem AMS gemeldet. Regional gesehen waren knapp 82.000 zusätzliche offene Stellen in Wien zu finden, dicht gefolgt von Oberösterreich (75.745), Niederösterreich (60.772) und der Steiermark (59.308). Die wenigsten offenen Stellen beim AMS wurden in Vorarlberg (22.310) und Burgenland (9.243) gemeldet.
Fast jede 4. ausgeschriebene Stelle betrifft den Bereich Arbeitskräfteüberlassung
Von diesen 420.451 waren ca. 295.000 auf Vollzeitbasis, 86.000 auf Teilzeitbasis ausgeschrieben. In fast 39.000 Stellenausschreibungen war beides möglich, Voll- und Teilzeit. Nach Branchen betrachtet wurden mehr als 30 % aller Stellen vom Bereich „Sonstige wirtschaftliche Dienstleistungen“ ausgeschrieben (insgesamt 127.000), welche hauptsächlich aus dem Bereich der Arbeitskräfteüberlasser (insgesamt 101.000) kamen. Doch schon mit respektablen Abstand spielen bei den offenen Stellen Beherbergung und Gastronomie (77.000 Stellenausschreibungen) sowie der Handel (62.000) eine erhebliche Rolle. Der Anteil an ausgeschriebenen Teilzeitstellen war im Handel mit 39 %, neben den Gesundheitsberufen (47 %), relativ hoch. Der niedrigste Teilzeitstellenanteil wurde im Bau mit 5 % registriert.