Die Bankenpakete haben in vielen Staaten der EU-27 tiefe Spuren in den öffentlichen Haushalten hinterlassen. Auch in Österreich. Sprachen unmittelbar nach dem Beschluss des Bankenpakets namhafte Bankenvertreter noch von einem tollen Einnahmenprogramm des Staates, so zeichnet sich nun ein budgetäres Desaster ab. Im aktuellen mittelfristigen Finanzrahmen bis 2017 schlägt sich das nicht nieder. Die Regierung will durchtauchen.
Blenden wir zurück in den Spätherbst 2008. Unmittelbar nach dem Beschluss des Bankenpakets in Österreich, das wegen seiner Großzügigkeit und ungewöhnlicher Freiheiten von anderen europäischen Beispielen und insbesondere von den USA deutlich abwich, meinten die Vorstandsdirektoren Treichl (Erste Bank) und Scharinger (Raiffeisenlandesbank OÖ), dass es sich dabei um ein tolles Einnahmenprogramm für den Staat handle. Schon damals waren Zweifel berechtigt und im Vorfeld der Entstehung des Bankenpakets entstand der Eindruck, dass dieses Paket „von Banken für Banken“ gemacht worden ist.
Mitte April hat Eurostat die neuesten Daten zu den bisherigen Kosten der Bankenrettungspakete publiziert. Demnach haben sich für die EU-27 durch Kapitalmaßnahmen der öffentlichen Haushalte von 2008 bis 2012 die Staatsschulden um rund 673 Mrd Euro (5,2% des EU-BIP) erhöht. Davon sind rund 140 Mrd Euro endgültig verloren, um diesen Betrag stiegen die Budgetdefizite. Besonders betroffen waren die irischen, griechischen, portugiesischen, deutschen, belgischen und britischen Banken. Zusätzlich wurden Haftungen in Höhe von etwa 600 Mrd Euro übernommen. Teile davon könnten noch schlagend werden.
Österreich: 6 Mrd Euro bis 2013
Und Österreich? Bei uns erhöhten sich die Staatsschulden bis 2012 um knapp 10 Mrd Euro (ca 3% des BIP), und die Steuerzahler/Innen mussten für die (teil-)verstaatlichten Banken (Kommunalkredit AG, die „Bad Bank“ KA Finanz AG, Hypo Group Alpe Adria und die Volksbanken AG) mit rund 4,3 Mrd Euro tief in die Tasche greifen. Rechnet man noch die entgangenen Dividenden für das gewährte Partizipationskapital ein, dann beträgt der kumulierte Nettoverlust zwischen 2008 und 2012 ca 4,8 Mrd Euro.