Die Arbeiterkammer Oberösterreich erhebt mit dem Wertschöpfungsbarometer seit mehr als zehn Jahren, wie sich die Produktivität der Beschäftigten in den österreichischen mittleren und großen Kapitalgesellschaften im Vergleich zum Personalaufwand entwickelt und wofür die daraus erwirtschafteten Überschüsse verwendet werden. Basis für diese Berechnungen sind die offengelegten Jahresabschlüsse mittlerer und großer Unternehmen aller Branchen (aber ohne Banken, Versicherungen, Holdings und Non-Profit-Organisationen). Es standen diesmal Jahresabschlüsse von 934 Mittel- und Großunternehmen mit 400.062 Beschäftigen, das sind mehr als ein Zehntel der unselbständig Beschäftigten, zur Verfügung.
Produktivität steigt wieder an
Die Wertschöpfung je Beschäftigtem (Pro-Kopf-Produktivität) konnte 2014 nominell um vier Prozent auf durchschnittlich 96.446 Euro gesteigert werden. In den letzten zehn Jahren ist dieser Wert insgesamt um 25,4 Prozent gestiegen, was in etwa dem nominellen Anstieg des Bruttoinlandsprodukts je Erwerbstätigem im selben Zeitraum (27 Prozent) entspricht.
Der durchschnittliche Personalaufwand pro Beschäftigter/pro Beschäftigtem hat sich in den untersuchten Betrieben im letzten Jahr um 4,6 Prozent erhöht. Im Zehn-Jahres-Vergleich stieg dieser Wert um 25,1 Prozent und damit ähnlich der Produktivitätsentwicklung. Betrachtet man die Personalaufwendungen ohne Zuführungen zu langfristigen Personalrückstellungen für Abfertigungen und Altersvorsorge, so zeigen sich Erhöhungen um 3,5 Prozent bzw. 23,6 Prozent .
Wertschöpfung übersteigt Personalaufwand um 33.165 Euro pro Kopf
Der AK-Wertschöpfungsbarometer ermittelt den Überschuss der durchschnittlichen Pro-Kopf-Wertschöpfung (Pro-Kopf-Produktivität) über den durchschnittlichen Pro-Kopf- Personalaufwand (laut Gewinn- und Verlustrechnung). Nach einer deutlichen Reduktion im Vorjahr hat sich dieser Überschuss 2014 wieder leicht um 2,8 Prozent erhöht.
In der Zehn-Jahres-Betrachtung ist er – zu Gunsten der Unternehmen – um 25,9 Prozent angestiegen. Die Inflation betrug im gleichen Zeitraum nur 22,8 Prozent.
Die folgende Grafik zeigt die Entwicklung seit 2004 (Werte in Euro):