Zinswende und Finanzmarktstabilität

Die radikale Zinswende der Europäischen Zentralbank stellt nicht nur Investitionen, Konjunktur und Beschäftigung auf die Probe, sie bringt auch Gewinner:innen und Verlierer:innen hervor. Zu Ersteren zählt der Bankensektor. Vor großen Herausforderungen stehen hingegen Kreditnehmer:innen, insbesondere in Österreich, wo viele Immobilienkredite variabel verzinst vergeben wurden. Das betrifft auch die Finanzmarktstabilität. Wohnbedarf muss ohne Überschuldung gedeckt werden können. Österreich hat erst spät Maßnahmen ergriffen, die Risiken bei der Vergabe von Immobilienkrediten beschränken. weiterlesen

Wie kommen Österreichs Banken zu ihren Rekordgewinnen?

Die Geldpolitik bekämpft die derzeit hohe Inflation mit falschen Mitteln: Die stark gestiegenen Leitzinsen der Zentralbanken gefährden damit Investitionen für Beschäftigung und die Bekämpfung der Klimakrise. Stattdessen zählt in Österreich der Bankensektor zu den Profiteuren der Inflation. Durch die angestiegenen Leitzinsen und hohe Gebührenanhebungen erzielt er historische Rekordgewinne. Bei den Sparer:innen kommen die höheren Zinsen kaum an, während die Zinsen auf Kredite spürbar steigen. Die Politik ist gefordert einzugreifen. weiterlesen

Budgetpolitik im Wirtschaftsabschwung: erhebliche Spielräume vorhanden

Im Hinblick auf die bald anstehende parlamentarische Budgetdebatte analysiert meine aktuelle Studie die Spielräume und Handlungsoptionen der Budgetpolitik in Österreich für die kommenden Jahre. Die bestehenden Budgetregeln erlauben dem österreichischen Gesamtstaat für das Jahr 2020 einen budgetpolitischen Stimulus von bis zu 3 Milliarden Euro (0,7 Prozent der Wirtschaftsleistung). Selbst bei vollständiger Ausschöpfung dieses Potenzials und zusätzlichen Investitionen für eine expansivere budgetpolitische Ausrichtung wäre die Stabilität der Staatsfinanzen nicht gefährdet. weiterlesen

Warum niedrige Zinsen gut für Wirtschaft und Einkommensverteilung sind

Die Niedrigzinspolitik der Europäischen Zentralbank führt zu negativen Realzinsen für Geldanlagen. Konservative beklagen eine „kalter Enteignung“ und versuchen mit diesem Argument die „kleinen SparerInnen“ politisch ins Boot zu holen. Doch diese profitieren eigentlich von den niedrigen Zinsen: Sie entlasten den Staatshaushalt finanziell und machen damit Mittel für Sozial- und Beschäftigungspolitik frei. Sie können mithelfen, die Konjunktur zu beleben und den Arbeitsmarkt zu stabilisieren. Schließlich korrigieren niedrige Zinssätze zusammen mit einer Verringerung der Ausschüttung von Dividenden die Einkommensverteilung zulasten der VermögensbesitzerInnen und zugunsten von Realwirtschaft und Beschäftigten. weiterlesen

Themen
MENÜ