Vor rund einem Jahr, im Oktober 2017, ist in Österreich das von der rot-schwarzen Bundesregierung erlassene Fremdenrechtsänderungsgesetz (auch: Integrationsgesetz 2017) in Kraft getreten. Dieses brachte nicht nur eine Ausweitung der Deutschkenntnispflicht auf Asyl- und subsidiär Schutzberechtigte mit sich, sondern propagiert auch den Leitspruch Sprachbildung als Wertebildung – d. h., in der Deutschvermittlung und -prüfung soll künftig zugleich auch die Vermittlung und -prüfung von „grundlegenden Werten der Rechts- und Gesellschaftsordnung Österreichs“ (IntG 2017) stattfinden.
Anlass für eine kritische Auseinandersetzung mit dieser Maßnahme: Welche politischen Interventionen könn(t)en zu gelingender Deutschförderung beitragen, welche sind hinderlich und wie lässt sich das Verhältnis von Deutschförderung, ‚Wertebildung‘ und gesellschaftlicher Integration überhaupt bestimmen? weiterlesen
Mehrsprachigkeit vermag sowohl Katalysator für die schulische Entwicklung von Kindern zu sein als auch Hindernis dafür. Dies hängt stark davon ab, ob schulorganisatorische bzw. didaktische Rahmenbedingungen andere Erstsprachen als Deutsch als Defizit behandeln oder sie in Kombination mit der Unterrichtssprache fördern. weiterlesen
„Flüchtlingsklassen, Ausländerklassen, Deutschklassen, Ghetto-Klassen“. Viele Bezeichnungen kursieren in der politischen Debatte um die separate Beschulung von Kindern mit mangelnden Deutschkenntnissen – insbesondere seit den Fluchtbewegungen ab 2015. Trotz bestehender Formen separater Beschulung sprechen bildungswissenschaftliche Empfehlungen für rasche (teil-)integrative Beschulungslösungen. weiterlesen
Sprachbildern, wie die „heilenden Kräften des Marktes“ oder „ökonomischen Tsunamis“ doffenbaren dominante Denkmuster. Gleichzeitig dienen sie als Argumentationsgrundlage für ökonomische Austeritätsprogramme und verdecken den Blick auf die systemische Krisenanfälligkeit des Kapitalismus. weiterlesen