Schon lange streiten sich ÖkonomInnen über die Bestimmungsgründe der deutschen Leistungsbilanz-Überschüsse. 2016 verzeichnete Deutschland einen Überschuss von 8,5 % des BIP, also weit entfernt vom Ziel einer ausgeglichenen Leistungsbilanz oder auch der entsprechenden EU-Vorgabe (max. 6 %). Weil die Deutschen Überschüsse verzeichnen, haben viele andere Länder Defizite. Und die finanzieren sie mit neuen Schulden. Die Kritik an den deutschen Importdefiziten wird deshalb schärfer. Aber wie sind die Überschüsse entstanden? Und wie lassen sie sich wieder abbauen? weiterlesen
Die wirtschaftliche Entwicklung vor der Krise war in einigen Ländern durch stark wachsende Immobilienpreise sowie einer ansteigenden Verschuldung der privaten Haushalte gekennzeichnet, die wesentlich zum Aufbau gefährlicher Leistungsbilanzungleichgewichte beitrugen. Die hohen Wachstumsraten der Länder mit defizitärer Leistungsbilanz (USA, UK, ES, IT) wären ohne einen massiven Anstieg der privaten Verschuldung und der Immobilienpreise nicht möglich gewesen. Im Umkehrschluss wären dann auch die ohnehin niedrigen Wachstumsraten der Nettoexporteure (DE, AT, NL) noch niedriger ausgefallen. Um Krisen vorzubeugen, ist ein Mehr an internationaler wirtschaftspolitischer Koordination nicht nur in Hinblick auf die internationalen Finanzmärkte erforderlich. weiterlesen
Österreichs Wirtschaft wies 2015 einen Überschuss in der Leistungsbilanz von mehr als 9 Milliarden Euro auf (fast 3% des BIP). Der hohe Exportüberschuss widerlegt das dauernde Lamento über die angeblich fehlende Wettbewerbsfähigkeit. Er ist allerdings zu einem erheblichen Teil auch Ergebnis der schwachen Inlandsnachfrage und bringt damit ein gefährliches Importdefizit zum Ausdruck. Dieses Ungleichgewicht ist besorgniserregend und zeigt, dass wir weit unter unseren Verhältnissen leben und ruft nach raschem Handeln der Wirtschaftspolitik. weiterlesen
Der Abbau deutscher Leistungsbilanzüberschüsse durch höhere Löhne und öffentliche Investitionen wäre auch für die deutsche Volkswirtschaft selbst besser. weiterlesen
Steigende Ungleichheit ist doppelte Krisenursache: Für sich genommen und indirekt, weil sie zu problematische Leistungsbilanzungleichgewichten führen kann. weiterlesen
Wesentliche Ursachen für die noch immer andauernde Krise nämlich die Ungleichgewichte zwischen den einzelnen Volkswirtschaften, die immer ungleichere Verteilung der Einkommen und die unregulierten Finanzmärkte bestehen fort. weiterlesen