Die Solidaritätsprämie als Umverteilungsmaßnahme von (un-)bezahlter Arbeit zwischen den Geschlechtern?

Die Solidaritätsprämie ist eine österreichische Arbeitszeitreduktionsmaßnahme. Anhand einer Fallstudie in einem Industrieunternehmen wird deren Auswirkung auf den privaten Bereich – die Haus- und Sorgearbeit, die primär von Frauen geleistet wird – untersucht. Dabei stellt sich die Frage, ob Sorge- und Hausarbeit tatsächlich fairer zwischen den Geschlechtern verteilt wird und Frauen somit ihre Erwerbsarbeitszeit steigern können, wenn Männer ihre Erwerbsarbeitszeit reduzieren. Die Fallstudie zeigt, dass die Erwerbsarbeitszeiten der Frauen zwar steigen, der direkte Einfluss auf Sorge- und Hausarbeit jedoch bloß gering ist. Um strukturellen Ungleichverteilungen entgegenzuwirken, braucht es deswegen ergänzend umfangreiche Gleichstellungspolitik. weiterlesen

Höchste Zeit für eine Zeitverwendungserhebung!

Männer und Frauen verwenden ihre Zeit für unterschiedliche Tätigkeiten. Während Frauen in Österreich im Durchschnitt 32 Stunden pro Woche unbezahlt arbeiten (z. B. Haushalt, Kinderbetreuung usw.), sind es bei den Männern nur halb so viele Stunden. Diese Zahlen kommen aus der über zehn Jahre alten Zeitverwendungserhebung 2008/09. In den meisten europäischen Ländern wird im nächsten Jahr eine Neuauflage dieser wichtigen Datengrundlage durchgeführt. In Österreich verwehrte hingegen die Regierung Kurz die Finanzierung. Es bestand kein Interesse daran, unbezahlte Arbeit sichtbar zu machen. Zur Beantwortung vieler drängender Fragen und der Analyse geschlechtsspezifischer Ungleichheiten ist eine erneute Erhebung aber unerlässlich. Es ist also höchste Zeit für eine neue Zeitverwendungserhebung. weiterlesen

Hausarbeit ist unsichtbar – und das soll so bleiben

Hausarbeit wird im Verborgenen gemacht – zumindest aus statistischer Sicht. Eine der wenigen Quellen darüber sind Zeitverwendungsstudien. Sie geben darüber Auskunft, wofür die Menschen ihre Lebenszeit verwenden. Eine hochpolitische Frage, welche vor allem die nach Geschlecht sehr unterschiedliche Arbeitsteilung in unserer Gesellschaft sichtbar macht. In den letzten zehn Jahren hat sich unsere Zeitnutzung radikal verändert, doch auf eine Zeitverwendungserhebung, die diese Umbrüche aufzeigt, werden wir in Österreich wohl vorerst leider verzichten müssen. weiterlesen
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