Eltern-Kind-Pass oder die Fortsetzung der Ankündigungspolitik

Seit 1974 gibt es ihn – den Mutter-Kind-Pass. Der kleine gelbe, unscheinbare Pass legte eine Karriere sondergleichen in der österreichischen Gesundheitspolitik hin. Nachdem die Ärztekammern in zumindest vier Bundesländern im nächsten Jahr aus den Mutter-Kind-Pass auszusteigen drohen, weil die Honorare seit 28 Jahren nicht mehr angepasst wurden, hat die Regierung – für erst 2024 - einen neuen, digitalen Eltern-Kind-Pass mit ausgeweiteten Leistungen angekündigt. Vieles bleibt im Unklaren – darunter die Anpassung der Honorare, die die zentrale Forderung der Ärztekammer darstellt. Die von der Regierung betriebene Ankündigungspolitik geht zu Lasten von vielen verunsicherten Eltern und Frauen. Es braucht daher mehr finanzielle Mittel und einen Personalausbau in der Beratung. weiterlesen

Pflege: Der Umgang mit den „Held*innen der Krise“

Im Frühjahr 2020 rückte die Corona-Krise Pflegende ins Zentrum der Aufmerksamkeit und machte die Wichtigkeit einer Berufsgruppe für die Gesellschaft sichtbar. Gleichzeitig verdeutlichte sich das Problem schwindender Personalressourcen. Bis zum Jahr 2030 wird der Pflegepersonalbedarf zusätzlich um rund 76.000 Personen steigen. Demgegenüber steht das geringe Interesse junger Menschen, in Pflegeberufen zu arbeiten, vor allem aufgrund der bestehenden Arbeitsbedingungen und Gehälter. Die Personalknappheit wird sich in naher Zukunft also noch verschärfen und macht eine Pflegereform dringend notwendig. Anstatt Arbeitsbedingungen für Pflegende und Strukturen für Pflegebedürftige nachhaltig zu verbessern, wird vom Wirtschaftsministerium die Einführung einer Pflegelehre forciert. Inwieweit ein weiterer Ausbildungsweg den eklatanten Pflegepersonalmangel beseitigt, erschließt sich jedoch nicht. Denn ohne Änderung von Rahmenbedingungen wird der gewünschte Ansturm auf die Pflegelehre ausbleiben. weiterlesen

Gesundheit ist keine Ware! Für eine öffentliche, solidarische und europäische Gesundheitsstrategie

Wer die Gesundheitspolitik bisher als neutrales Terrain betrachtet hat, auf dem sich die Medizin und andere Wissenschaften mit Expertisen überbieten und ideologische Differenzen keine Rolle spielen, wurde in den letzten Monaten Lügen gestraft. Die Corona-Krise zeigt: Unsere Gesundheit ist eine politische Angelegenheit. Betrachten wir Krankenhäuser als Unternehmen und Ärzt*innen als Dienstleister? Überlassen wir die Regulierung der Gesundheitssysteme der „unsichtbaren Hand des Marktes“? Diese Fragen gilt es nach der Pandemie mit all ihrer Dringlichkeit zu stellen. Und europäisch zu beantworten. weiterlesen

Österreichs Gesundheitssystem in der Corona-Krise und die Spitalsbettenproblematik

Die Corona-Krise hat gezeigt, dass Österreichs Gesundheitssystem eine schwierige Bewährungsprobe – bislang – bemerkenswert gut bestanden hat. Die in zahlreichen gesundheitsökonomischen Studien heftig kritisierte „Spitalslastigkeit“ des österreichischen Gesundheitssystems hat sich dabei tendenziell als Vorteil in Form eines breiter gespannten Sicherheitsnetzes erwiesen. weiterlesen

Zu wenig Gesundheitspersonal kann Ihre Gesundheit gefährden

Weltweit wurde heuer erstmals am 17. September der internationale Tag der Patientensicherheit begangen. Dies ist auch in Österreich relevant, da im Krankenhaus bzw. in Alten- und Pflegeheimen die Versorgungsqualität der Patienten/-innen aktuell leidet. Es besteht politischer Handlungsbedarf. Es muss endlich gelingen, ein sinnvolles Pflegekräfte-pro-Patienten-Verhältnis zu gewährleisten, um damit genügend Zeit für menschliche Kontakte, Pflege, Therapie und Betreuung zu schaffen. weiterlesen

Handlungsbedarf: Pflegereform in Österreich

Für die Umsetzung einer gelungenen, nachhaltigen Pflegereform darf Zeit nicht das erste Erfolgskriterium sein. Pflegende Angehörige sind derzeit die größte Gruppe in der Pflegelandschaft. Für sie, für die Pflegefachkräfte und nicht zuletzt für zu pflegende Personen braucht es ganzheitlich sinnvolle Lösungen. Die politischen Entscheidungsträger rund um den sogenannten „Masterplan“ haben sich die Aufgabenstellung allerdings ein wenig zu einfach vorgestellt. Die Verwobenheit der jeweiligen Zuständigkeiten, die Anzahl der Interessen und der Mitspieler bei Entscheidungsfindungen und das Ausmaß der Problemstellungen sorgen wohl für einige Überraschungen. Letztlich dreht sich alles um die Frage, wie eines der reichsten Länder der Erde mit seinen älteren und pflegebedürftigen Menschen umgeht und welche Ressourcen hier zur Verfügung gestellt werden. Die größten Herausforderungen liegen im Setting der Langzeitpflege und der mobilen Dienste, besonders wenn der Slogan „Mobil vor stationär“ endlich zum Leben erweckt werden soll. weiterlesen
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