Die Solidaritätsprämie als Umverteilungsmaßnahme von (un-)bezahlter Arbeit zwischen den Geschlechtern?
Die Solidaritätsprämie ist eine österreichische Arbeitszeitreduktionsmaßnahme. Anhand einer Fallstudie in einem Industrieunternehmen wird deren Auswirkung auf den privaten Bereich – die Haus- und Sorgearbeit, die primär von Frauen geleistet wird – untersucht. Dabei stellt sich die Frage, ob Sorge- und Hausarbeit tatsächlich fairer zwischen den Geschlechtern verteilt wird und Frauen somit ihre Erwerbsarbeitszeit steigern können, wenn Männer ihre Erwerbsarbeitszeit reduzieren. Die Fallstudie zeigt, dass die Erwerbsarbeitszeiten der Frauen zwar steigen, der direkte Einfluss auf Sorge- und Hausarbeit jedoch bloß gering ist. Um strukturellen Ungleichverteilungen entgegenzuwirken, braucht es deswegen ergänzend umfangreiche Gleichstellungspolitik. weiterlesen