Steigender Arbeits- und Fachkräftebedarf in der österreichischen Bauwirtschaft: Stolperstein für einen klimaneutralen Gebäudesektor?

Die Dekarbonisierung des österreichischen Gebäudesektors ist essenziell, um die nationalen bzw. europäischen Klimaziele zu erreichen. Abseits von fehlenden rechtlichen Rahmenbedingungen (Stichwort „Erneuerbare-Wärme-Gesetz“), Materialknappheiten und fehlenden Finanzierungsmodellen stellt der bereits bestehende hohe Arbeits- und Fachkräftebedarf in der Bauwirtschaft ein zentrales Hindernis dar. Insbesondere die dringend notwendige Ausweitung der Sanierungsrate von Bestandsgebäuden sowie der Ausbau von erneuerbaren Energieträgern im Gebäudebereich führen zu einer höheren Arbeitsnachfrage – vor allem im mittleren Qualifikationsniveau. Aus diesem Grund sind mehr Mittel für eine aktive Arbeitsmarktpolitik mit Fokus auf Qualifizierungen in diesem Bereich und vor allem auch eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen dringend notwendig, um das Arbeitskräfteangebot entsprechend auszuweiten. weiterlesen

Das Erneuerbare-Wärme-Gesetz – freie Bahn für Monopolisten und Kartelle?

Um die Klimaziele in Österreich und Europa zu erreichen, kommt der Dekarbonisierung des Gebäudebestandes ohne Zweifel erhebliche Bedeutung zu. Diesem Zweck soll das „Bundesgesetz zum Ausstieg aus der fossil betriebenen Wärmebereitstellung“ (Erneuerbare-Wärme-Gesetz – EWG) dienen, zu dem ein Begutachtungsentwurf samt umfangreichen Stellungnahmen schon seit Monaten vorliegt. Der politische Entscheidungsprozess (das Gesetz soll mit Zweidrittelmehrheit beschlossen werden) kam jedoch ins Stocken, dazu gibt es verschiedene öffentliche Schuldzuweisungen. Die Verzögerung liegt nach meinem Dafürhalten primär daran, dass der Gesetzesentwurf in wesentlichen Punkten erhebliche Schwächen aufweist. Der nachfolgende Beitrag versucht diese näher auszuleuchten. weiterlesen

Just Transition am Mietwohnungsmarkt


Die konsequente Dekarbonisierung des Gebäudebestands in Österreich ist nicht nur eine planerische, sondern auch eine sozialpolitische Herkulesaufgabe. Daher braucht es eine Just Transition am Wohnungsmarkt dringender denn je: Das bedeutet, den Gebäudebestand schnellstmöglich zu dekarbonisieren, ohne dabei Mieter:innen zusätzlich zu belasten. Um dies zu erreichen, muss die Devise beim Wohnen sein: Mehr öffentlich, weniger privat. Gerade für energiearme und einkommensschwache Haushalte ist eine Just Transition dabei unerlässlich, da sonst die Gefahr besteht, diese Gruppe auf dem Weg in eine klimaneutrale Zukunft auf der Strecke zu lassen. weiterlesen

EU-Wasserstoffbank – ein Realitätscheck

Wasserstoff gilt als Hoffnungsträger für die Energiewende. Zu Recht. Es handelt sich um einen effizienten, hochwertigen Energieträger, dem gerade im Schiffs- und Flugverkehr sowie der schwer zu elektrifizierenden Industrie eine besondere Bedeutung in der Dekarbonisierung zukommt. Die Europäische Kommission beabsichtigt daher, einen Markt für Wasserstoff zu schaffen. Eine gute Idee, jedoch nur, wenn dabei auch sozial-ökologische Aspekte berücksichtigt werden, fairer Wettbewerb befördert wird und qualitativ hochwertige grüne Jobs geschaffen werden. weiterlesen

Öffentliche Investitionen für den Klimaschutz: Die ungehobenen Potenziale des öffentlichen Vermögens sind enorm

Öffentliche Investitionen sind eine Grundvoraussetzung für einen erfolgreichen sozial-ökologischen Umbau. Sie sind für eine weitgehende Dekarbonisierung des öffentlichen Kapitalstocks – also im Wesentlichen die Summe des Sachanlage- und Grundvermögens – zentral. Zudem muss die öffentliche Hand eine Vorreiterrolle übernehmen und vorleben, wie die Klimaschutzziele eingehalten werden können. Wichtig sind hierbei die Städte und Gemeinden, da sie den sozial-ökologischen Ausbau in die Breite bringen können. Ernst genommener Klimaschutz geht mit weiteren positiven volkswirtschaftlichen Nutzeffekten einher. weiterlesen

Das Strommarktdesign gefährdet unseren Wohlstand

Die zentralen energiepolitischen Ziele – Versorgungssicherheit, Nachhaltigkeit und Leistbarkeit – werden durch das EU-Strommarktdesign nicht ausreichend unterstützt. Die hohen und volatilen Preise führen zu Übergewinnen bei den Stromerzeugern. Ausgerechnet erneuerbare Energie wird so teuer, dies belastet die Verbraucher:innen und schadet der Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Industrie. Das führt insgesamt zu einem Wohlstandsverlust in Europa. Eine umfassende Reform des EU-Strommarktdesigns ist möglich und notwendig. Doch leider abgesagt. weiterlesen

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