Wie Bildungsungleichheiten wahrgenommen werden und den Trend zur Privatisierung des Schulerfolgs erhöhen

Bildung gilt in Österreich häufig als für alle zugänglich. Durch die Bildungsexpansion der letzten Jahrzehnte hat sich für viele junge Erwachsene der Zugang zu höheren Bildungseinrichtungen erhöht. Sie wird deshalb auch nicht selten politisch als Erfolg durchgesetzter Chancengleichheit beschrieben: „Wer nur will, kann es schaffen.“ Dennoch bleiben soziale Bildungsungleichheiten in Österreich – so zeigen vielfältige Untersuchungen – seit Jahrzehnten bestehen und haben sich im Zuge der COVID-bedingten Schulschließungen sogar weiter verstärkt. Ungleichheiten in der ökonomischen, sozialen und kulturellen Ressourcenausstattung von Kindern sind in der Schule weiterhin bedeutsam. Dass der Bildungserfolg in Österreich stark von den finanziellen Mitteln und der familiären Unterstützungsleistung abhängt, spiegelt sich mittlerweile auch – wie wir in diesem Beitrag zeigen – in der Wahrnehmung von Bildungschancen wider. Das hilft zu verstehen, warum im letzten Jahrzehnt die Privatisierung von Bildung, vor allem in Form von privat organisierter bzw. finanzierter Nachhilfe, in Österreich stark zugenommen hat. weiterlesen

Ungleichheit und soziale Mobilität: Was wir aus der öffentlichen Wahrnehmung lernen können

Österreich ist ein Land der Ungleichheiten. Die Vermögenskonzentration an der Spitze der Verteilung ist hoch und jüngste Studien legen nahe, dass Vermögen sogar noch stärker in den Händen weniger konzentriert sind, als bisher gedacht. Zugleich ist die soziale Mobilität und mit ihr die Chancengleichheit in der österreichischen Bevölkerung außerordentlich gering ausgeprägt. Eine Studie der OECD zeigt nun, dass diese Tatsache nicht nur Sozial- und Wirtschaftswissenschafter*innen beunruhigt, sondern auch von der Mehrheit der Bevölkerung als Problem angesehen wird. weiterlesen

Bildungsgerechtigkeit – ein Hürdenlauf über viele Stufen

„Von unten bis ganz nach oben funktioniert das Schulsystem, als bestände seine Funktion nicht darin, auszubilden, sondern zu eliminieren. Besser: in dem Maß, wie es eliminiert, gelingt es ihm, die Verlierer davon zu überzeugen, dass sie selbst für ihre Eliminierung verantwortlich sind“
(Pierre Bourdieu, 2001)

Dieses Urteil des französischen Soziologen Pierre Bourdieu über Frankreichs Schulsystem lässt sich in vielerlei Hinsicht auch auf Österreichs Bildungssystem heute übertragen. Denn letzteres wirkt immer noch statuskonservierend, die soziale Stellung des Elternhauses bestimmt in hohem Maße die Chancen der Kinder auf Bildungsaufstieg mit, d.h. die Vererbung von Bildungschancen ist nach wie vor ausgeprägt (wie das nachfolgende Diagramm sowie alljährlich der AK-Wohlstandsbericht oder die Auswertungen der Statistik Austria zeigen). Der Hürdenlauf zum Bildungserfolg beginnt bereits im frühen Kindesalter und setzt sich über die Stufen des Bildungssystems hinweg konsequent fort. weiterlesen

Medizinstudium & Co: Soziale Durchmischung gezielt fördern!

Mitte August findet wieder der jährliche Aufnahmetest für das Medizinstudium statt. Was in der Berichterstattung darüber meist unbeachtet bleibt: Das Medizinstudium ist weitgehend eine Domäne von „AkademikerInnenkindern“. Die soziale Durchmischung an den Hochschulen hat sich aber auch in anderen Studienfeldern in den vergangenen Jahren leider nicht zum Besseren entwickelt. weiterlesen

Sommerloch oder tolle Erlebnisse: Bildungsungleichheit, die in den Sommermonaten entsteht

Lange Sommerferien sind für viele eine schöne Kindheitserinnerung. In der Praxis werfen sie jedoch zahlreiche Probleme auf: Sie stellen für berufstätige Eltern eine echte Betreuungsherausforderung dar, sie verstärken familienbedingte Bildungsungleichheit und lassen schulische Infrastruktur weitgehend ungenutzt. Eine Betrachtung des Sommerlocheffekts und möglicher Gegenmaßnahmen. weiterlesen

Lehramtsstudium in Österreich – Eine Frage der sozialen Herkunft?

Die soziale Durchmischung unter den Lehramtsstudierenden hängt in Österreich stark von der besuchten Ausbildungseinrichtung ab: So studieren deutlich mehr Personen ohne höheren Bildungshintergrund an Pädagogischen Hochschulen (PHs) als in den Lehramtsstudien an Universitäten. Welche Herausforderungen ergeben sich aus diesen Unterschieden für die PädagogInnenbildung Neu und wie kann die soziale Durchmischung durch die neue Ausbildung beibehalten und verbessert werden? weiterlesen
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