Wie Bildungsungleichheiten wahrgenommen werden und den Trend zur Privatisierung des Schulerfolgs erhöhen
Bildung gilt in Österreich häufig als für alle zugänglich. Durch die Bildungsexpansion der letzten Jahrzehnte hat sich für viele junge Erwachsene der Zugang zu höheren Bildungseinrichtungen erhöht. Sie wird deshalb auch nicht selten politisch als Erfolg durchgesetzter Chancengleichheit beschrieben: „Wer nur will, kann es schaffen.“ Dennoch bleiben soziale Bildungsungleichheiten in Österreich – so zeigen vielfältige Untersuchungen – seit Jahrzehnten bestehen und haben sich im Zuge der COVID-bedingten Schulschließungen sogar weiter verstärkt. Ungleichheiten in der ökonomischen, sozialen und kulturellen Ressourcenausstattung von Kindern sind in der Schule weiterhin bedeutsam. Dass der Bildungserfolg in Österreich stark von den finanziellen Mitteln und der familiären Unterstützungsleistung abhängt, spiegelt sich mittlerweile auch – wie wir in diesem Beitrag zeigen – in der Wahrnehmung von Bildungschancen wider. Das hilft zu verstehen, warum im letzten Jahrzehnt die Privatisierung von Bildung, vor allem in Form von privat organisierter bzw. finanzierter Nachhilfe, in Österreich stark zugenommen hat. weiterlesen