Qualifizierung von Menschen mit geringem formalem Bildungsniveau ist der Schlüssel zur Deckung des künftigen Fachkräftebedarfs

Insgesamt verfügen in Österreich mehr als 870.000 25- bis 64-jährige Menschen höchstens über einen Pflichtschulabschluss, knapp 400.000 davon sind unter 45 Jahre alt. Wenn wir die Hälfte der unter 45-Jährigen oder ein Viertel der 25- bis 64-Jährigen auf das Niveau eines Lehrabschlusses qualifizieren, kann der künftige Fachkräftebedarf annähernd gedeckt werden. weiterlesen

Qualifizierung als Hebel zur Erhöhung der Beschäftigungsquote

Aus demografischen Gründen wird das Arbeitsangebot künftig schwächer wachsen. Um den Bedarf an qualifizierten Arbeitskräften zu decken, sind daher Strategien zur Erhöhung der Beschäftigungsquote vonnöten. Die Ansatzpunkte, um mehr Menschen in Beschäftigung zu bekommen, sind vielfältig. Ein zentraler Hebel ist die Qualifizierung; adressiert werden sollten vor allem Geringqualifizierte. weiterlesen

Budget 2023: 3 Schwerpunkte, 3 Defizite

Der Nationalrat hat das Bundesfinanzgesetz 2023 beschlossen. Drei klare Schwerpunkte sind erkennbar: Klima, Soziales und Landesverteidigung. Drei wichtige Bereiche, in denen der Handlungsbedarf besonders hoch ist, werden vernachlässigt: Bildung, Beschäftigung und Finanzierung.

Das Bundesfinanzgesetz 2023 ist von Teuerungskrise und Konjunkturabschwung geprägt. Es basiert auf der WIFO-Prognose vom Oktober, die eine Stagnation bei wieder steigender Arbeitslosigkeit und hoher Inflation vorsieht. Die Prognose muss als recht optimistisch gelten, da eine Rezession droht. Unter diesen Rahmenbedingungen wird ein gesamtstaatliches Finanzierungsdefizit von 2,9 Prozent des BIP erwartet. Die Budgetpolitik ist expansiv ausgerichtet, was den Umständen angemessen ist. Allerdings könnte die fehlende Gegenfinanzierung vieler Maßnahmen im Zusammenspiel mit den nicht adäquaten EU-Fiskalregeln bereits 2024 eine Budgetkonsolidierung erfordern. weiterlesen

Ukraine-Vertriebene an Österreichs Schulen – Prognosen und Handlungsbedarf

Seit dem 24. Februar 2022 herrscht in der Ukraine Krieg. Bis Ende März 2022 berichtete das UNHCR bereits von über 4 Millionen vertriebene Menschen aus der Ukraine. Der größte Teil davon in Polen (2,3 Mio), Rumänien (500.000) und Ungarn (300.000). Es könnte die größte Flüchtlingskrise auf dem Europäischen Kontinent seit dem Zweiten Weltkrieg werden, wenn kein rasches Ende der Kämpfe eintritt. In Österreich allein sind in diesem Zeitraum über 230.000 Menschen angekommen – 42.000 davon hatten bis Ende März einen Antrag auf Vertriebenen-Status in Österreich gestellt. Behörden stehen vor der Herausforderung, mit sich täglich veränderten Zahlen und ungewissen Szenarien des weiteren Verlaufs die Aufnahme und Integration der Vertriebenen bestmöglich zu organisieren. Der folgende Beitrag rechnet bisherige Prognosen auf Kinder und Jugendliche hoch und diskutiert die aktuell dringendsten Maßnahmen für die schulische Integration ukrainischer Vertriebener. weiterlesen

Hohe Wertschöpfung durch Investition in der Elementarbildung

Die Kompetenzen für das elementare Bildungswesen in Österreich liegen aufgrund des Föderalismus bei den Ländern. Damit der Bund Investitionen, die an gewisse Bedingungen für die Länder und Gemeinden geknüpft sind, tätigt, gibt es Vereinbarungen gemäß Art. 15a B-VG zwischen dem Bund und den Ländern. Was technisch klingt, ist ein wesentliches Instrument für den Ausbau, die Qualitätsentwicklung und Qualitätssicherung in Österreichs Kindergärten. Diese Vereinbarung regelt letztlich den Umgang und die Bedingungen bzw. Verpflichtungen im Zusammenhang mit der Inanspruchnahme der Zweckzuschüsse. Die derzeitige 15a-Vereinbarung läuft mit diesem Kindergartenjahr aus, deshalb wird in diesen Wochen die neue 15a-Vereinbarung zwischen den Bundesländern und dem Bund ausverhandelt. Damit sich etwas im Bereich der elementaren Bildung bewegt, braucht es einen ambitionierten Abschluss. Nur so kann ein drastischer Fachkräftemangel in den Kindergärten in Zukunft abgewendet werden, die Vereinbarkeit von Beruf und Familie vorangetrieben und Bildungsgerechtigkeit für alle Kinder geschaffen werden. Die Rentabilität und Folgewirkungen von Investitionen sind dabei enorm, und die Anreize, hier politisch Meter zu machen, wären entsprechend groß. weiterlesen

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